Die deutschen Musikverleger wollen die Rechte von Komponisten und Liedtextern besser schützen. Sie kritisieren, dass beispielsweise in Musikschulen und Kirchen immer noch illegal kopiert werde. Dadurch entstünden immense Verluste, erklärte die Präsidentin des Deutschen Musikverleger-Verbandes, Dagmar Sikorski, vor der Jahrestagung der Verleger am Dienstag und Mittwoch im niedersächsischen Osnabrück.
Der Verband zählt rund 400 Verlage, darunter Branchengrößen wie Sony/ATV Music Publishing, die Universal Music Publishing GmbH oder die BMG Rights Management GmbH und die WDR mediagroup dialog GmbH.
Die Verleger wollen in Osnabrück über Zukunftsthemen wie das Musikstreaming diskutieren, aber auch über die Umsetzung der EU-Richtlinie zu Verwertungsgesellschaften in deutsches Recht.
Demnach soll es für Musikanbieter im Internet einfacher werden, europaweite Lizenzen für Musikstücke zu erhalten. Die Unternehmen am digitalen Musikmarkt müssen damit in Zukunft Musikrechte nicht mehr mit 28 einzelnen EU-Staaten klären. Zudem sollen die Interessen der Künstler besser geschützt und Lizenzgebühren schneller ausgezahlt werden. In Deutschland ist die Gema die Verwertungsgesellschaft, die Zehntausende Künstler vertritt.
Zufrieden sind die Verleger mit der wirtschaftlichen Entwicklung des deutschen Musikmarktes. Der Umsatz aus dem Verkauf von Tonträgern und Downloads sowie die Einnahmen aus Musikstreaming seien im vergangenen Jahr um 1,2 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen. Dabei mache die CD trotz eines leichten Rückgangs weiter zwei Drittel der Gesamtumsätze aus.