Im November 2011 hatte der Musikkonzern Universal Music das Plattenlabel EMI übernommen. Die Wettbewerbshüter in Brüssel haben in der vergangenen Woche die Übernahme des Musikgeschäfts genehmigt, allerdings unter Auflagen. Neben dem EMI-Plattenlabel Parlophone (Coldplay, David Guetta, Pink Floyd) müssen demnach EMI France und die Klassiklabels EMI Classics sowie Virgin verkauft werden.
Damit soll verhindert werden, dass das neue Unternehmen gegenüber Direktkunden, die physische und digitale Tonträger im Großhandel vertreiben, übermächtig würde, so EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. "Durch die umfangreichen Zusagen von Universal ist sichergestellt, dass der Wettbewerb in der Musikbranche gewahrt bleibt und die europäischen Verbraucher weiterhin sämtliche Vorteile nutzen können," sagte er.
Die komplette EMI-Zerschlagung ist damit fast besiegelt: Für den Vollzug fehlt noch das Okay der US-Kartellwächter. Schon im April hatte Brüssel den Weg für die Übernahme des EMI-Verlagsgeschäftes durch eine von Sony angeführte Investorengruppe freigemacht. Mit der Übernahme befinden sich nur noch drei Majors (Universal, Sony, Warner) auf dem Markt
Bei EMI mit seinen berühmten Londoner Abbey-Road-Studios standen unter anderen Cold Play, Gorillaz, Robbie Williams, Pink Floyd, die Rolling Stones, Norah Jones und Kylie Minogue unter Vertrag. Aber auch Herbert Grönemeyer oder Wir sind Helden. Der Niedergang des traditionsreichen Musikkonzerns begann bereits im Jahr 2007. Für rund 3,6 Milliarden Euro kaufte der branchenfremde Investor Terra Firma das Majorlabel und übernahm sich damit.