Silbermann-Tage verklungen - Orgelmusiker aus Leipzig und Portugal Beste bei Silbermann-Wettbewerb +++ Volkstheater Rostock in neue Spielzeit gestartet - Viele Festbesucher +++ Wie klingt Politik? Oldenburgisches Staatstheater übersetzt Sprachmelodien und Emotionen von Abgeordneten in Musik +++ «Musik in den Häusern der Stadt» öffnet wieder die Türen in Hamburg +++ Abschluss des Kunstfests Weimar 2021 mit Theater und Debatte
Silbermann-Tage verklungen - Orgelmusiker aus Leipzig und Portugal Beste bei Silbermann-Wettbewerb
Freiberg (dpa/sn) - Mit einem Konzert der Regensburger Domspatzen im Freiberger Dom sind am Sonntag die Silbermann-Tage verklungen. Viele Veranstaltungen seien ausverkauft gewesen, sagte die Geschäftsführerin der Silbermann-Gesellschaft, Kristine Schmidt-Köpf. «Pandemiebedingt hatten wir nur etwa ein Drittel der normalen Platzkapazitäten.» Dennoch seien mehr als 3000 Besucher gezählt worden - viele weitere genossen die Musik per Livestream im Internet. Mit der Online-Übertragung von vier Konzerten seien mehr als 22 000 Menschen weltweit erreicht worden.
Zum Festival haben erneut auch talentierte Nachwuchsorganisten ihr Können bewiesen. Beim Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb sind die Organisten Sebastian Heindl aus Leipzig und Afonso Torres aus Portugal ausgezeichnet worden. Die Jury sprach beiden Nachwuchsmusikern einen 2. Platz zu, der mit einem Preisgeld von jeweils 4000 Euro dotiert ist. Der mit 3000 Euro dotierte 3. Platz ging an den Studenten und Kirchenmusiker Johannes Friederich.
«Wir haben in diesem Wettbewerb besonders in den ersten beiden Runden ein außerordentlich hohes Niveau erlebt», resümierte der Juryvorsitzende, Freibergs Domkantor Albrecht Koch. «Dennoch haben wir uns entschieden, keinen 1. Preis zu vergeben, da die Teilnehmer im Finale dieses hohe Niveau nicht ganz bestätigen konnten.» Insgesamt waren den Angaben zufolge zu dem Orgelwettbewerb, der in der Regel alle zwei Jahre ausgetragen wird, 29 Musiker aus dem In- und Ausland angetreten.
Die nächsten Silbermann-Tage samt internationalem Orgelwettbewerb sind für Anfang September 2023 geplant.
Volkstheater Rostock in neue Spielzeit gestartet - Viele Festbesucher
Rostock (dpa/mv) - Mit einem großen Fest auf dem Theatervorplatz ist das Volkstheater Rostock am Sonntag in die Spielzeit 2021/22 gestartet. Dabei zeigte sich Intendant Ralph Reichel sehr erfreut über die vielen Besucher, die sich von Mittag an Informationen über die neue Spielzeit verschaffen wollten und für gute Stimmung sorgten.
Auf dem Platz waren auch viele Familien mit Kinder zu sehen. «Die Stimmung schließt sich an die Zeit im August an, als wir in der Halle 207 mit dem Musical und der Operette ausverkaufte Vorstellungen hatten», sagte Reichel.
«Wir nehmen das natürlich als ein positives Zeichen für die kommende Spielzeit», fügte er hinzu. Allerdings zeigten sich nach wie vor die Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Kartenverkauf und der Einlass gestalteten sich weiter schwierig. Auch hätten immer noch viele Menschen Angst vor zu vielen Begegnungen. «Gleichzeitig gibt es eine große Zahl von Besuchern, die sich auf Theater freuen.»
Wegen der Unsicherheiten bei den Vorgaben der Corona-Verordnung sei kein Abo-Verkauf möglich. Zunächst könne deshalb im Großen Haus nur knapp die Hälfte der Plätze verkauft werden. Auch werde die tatsächliche Zahl der Besucher immer schwanken, je nachdem, ob sich mehrköpfige Familien oder Einzelpersonen anmelden. Aktuell könne das Theater mit der Regelung gut leben. «Erst wenn im nächsten Jahr die Abstände so bleiben, werden wir in Schwierigkeiten kommen», sagte Reichel.
Wie klingt Politik? Oldenburgisches Staatstheater übersetzt Sprachmelodien und Emotionen von Abgeordneten in Musik
Oldenburg (dpa/lni) - Wie klingt Politik? Das Oldenburgische Staatstheater übersetzt in einer seiner Veranstaltungen Sprachmelodien und Emotionen von Abgeordneten in Musik. Dafür wurden Bundestagsdebatten der laufenden Legislaturperiode ausgewählt, wie das Staatstheater am Sonntag in Oldenburg mitteilte.
«Wir zeigen den Leuten, wie ihr Kreuz klingt», sagte die Sprecherin des Theaters, Ulrike Wisler. Am Samstag sei die Vorstellung noch zurückhaltend besucht worden. Dem Staatstheater sei es ein Anliegen, auf die Wichtigkeit des Wählens aufmerksam zu machen, sagte Wisler. Bis zum 24. Oktober spielt die «Demokratische Sinfonie». Tickets für die sechs Vorstellungen gibt es noch. Auch am Tag der Bundestagswahl am 26. September gibt es eine Vorstellung. Hier werden im Anschluss die Hochrechnungen der Wahl live übertragen.
«Musik in den Häusern der Stadt» öffnet wieder die Türen in Hamburg
Hamburg (dpa/lno) - Nach einem Jahr Coronazwangspause öffnen in Hamburg wieder private und gewerbliche Gastgeber die Türen für «Musik in den Häusern der Stadt». Der Kölner Kunstsalon bietet vom 21. bis 25. September damit wieder etablierten Künstlern und Nachwuchskünstlern die lang ersehnte Bühne für fünfzehn unkonventionelle Auftritte in einer persönlichen Atmosphäre.
Musikalisch ist von Klassik, Jazz und Soul über Pop, Blues und Folk bis Singer-Songwriting, Chansons und einem Mitmachkonzert für Kinder für alle etwas dabei, teilten die Veranstalter mit. Ähnlich abwechslungsreich gestalten sich die Räumlichkeiten: Das Historische Margarine-Voss-Gebäude, die St. Georgskirche am Hauptbahnhof und der Spiegelsaal im Museum für Kunst und Gewerbe sind ebenso dabei wie Häuser, Wohnungen und Bürogebäude.
Beispiele für besondere Veranstaltungen sind der Auftritt des Schauspielers Stephan Schad und des Musikers Henning Klein, die «Der Kontrabass» in der Hans-Kauffmann-Stiftung zelebrieren, das Hamburger Akustik-Duo «Pockets full of Change» in einem Hotel, Chansons von Véronique Elling und Henrik Giese in der Kunstklinik oder die beiden Cellisten Joel Bildo und Ivan Skanavi in einem Wohnzimmer.
Abschluss des Kunstfests Weimar 2021 mit Theater und Debatte
Weimar (dpa/th) - Nach rund 200 Veranstaltungen blickt der künstlerische Leiter Rolf C. Hemke am letzten Wochenende zufrieden auf den Ablauf des diesjährigen Kunstfests Weimar. Schaue man sich die Rückmeldungen in der Presse und die der Zuschauer an, könne man durchaus von einem vollen Erfolg sprechen, sagte Hemke der Deutschen Presse-Agentur. Die Aufführungen im Rahmen der zum Auftakt uraufgeführten 17-teiligen Theater-Serie zum Münchner NSU-Prozess etwa sei durchgehend «sehr gut besucht bis komplett voll» gewesen.
Das Kunstfest Weimar war Ende August eröffnet worden. Im Rahmen des Festivals fanden seitdem mehr als 200 Veranstaltungen - Konzerte, Lesungen, Musiktheater, Schauspiel, Installationen - statt. Darunter laut Hemke rund 23 Ur- und Erstaufführungen. Zum Endspurt sind unter anderem eine Abschlussdebatte zur NSU-Prozess-Serie in Jena angedacht, sowie Theateraufführungen in Apolda und Erfurt.
Hemke ging insgesamt für das Festival von einem ähnlichen Ticketverkauf wie im Vorjahr aus. Die Bedingungen seien schließlich auch in diesem Jahr die gleichen gewesen - coronabedingt habe man gerade einmal 25 Prozent der Besuchskapazitäten nutzen können. Neben den Pandemie-Einschränkungen stellten laut Hemke in diesem Jahr zwischenzeitig auch der Bahnstreik und das Wetter eine Herausforderung dar. Regen hatte dem Kunstfest Weimar nicht nur einmal zu schaffen gemacht. «Mehrere Veranstaltungen mussten abgesagt oder verschoben werden.»
Man hoffe nun, dass das Festival im kommenden Jahr wieder bei voller Zuschauerkapazität stattfinden könne. Das Programm für das vom 24. August 2022 bis zum 10. September 2022 angedachte Kunstfest Weimar müsse dann allerdings wieder schlanker werden. «Die Jahre 2020 und 2021 waren wirklich in vielerlei Hinsicht sehr spezielle Corona-Programme», sagte Hemke. Mehr als 200 Veranstaltungen in fast 50 verschiedenen Spielstätten seien in der Regel nicht denkbar.