Kurt Weill Fest endet in Dessau-Roßlau - Viel Zuspruch trotz Pandemie +++ Staatsoper Hamburg bringt Puccinis letzte Oper «Turandot» heraus +++ Brahms-Festival der Musikhochschule Lübeck erstmals wieder komplett live +++ «Semper digital»: Dresdner Opernhaus erweitert Online-Angebot
Kurt Weill Fest endet in Dessau-Roßlau - Viel Zuspruch trotz Pandemie
Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Das 30. Kurt Weill Fest hat auch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie viel Zuspruch bekommen. Mit einem Konzert im Anhaltischen Theater Dessau (17.00 Uhr) endet es am Sonntagnachmittag. Nahezu alle Veranstaltungen seien ausverkauft gewesen, sagte eine Sprecherin der Organisatoren der dpa. Die Künstler und das Publikum seien sehr dankbar gewesen, das Festival gemeinsam in Präsenz erleben zu können. Es hatte am 25. Februar in der Geburtsstadt des Komponisten begonnen.
Unter dem Motto «Musik. Spiegel der Zeit» standen 30 Veranstaltungen mit 400 Künstlern auf dem Programm. Zum Schutz vor Infektionen waren angesichts der Abstands- und Hygieneregeln weniger Karten als sonst im Angebot. Der Komponist Kurt Weill («Die Dreigroschenoper») war im Jahr 1900 in Dessau als Sohn eines jüdischen Kantors geboren worden.
Wegen der Machtergreifung der Nazis zog er in die USA, wo er ein gefeierter Musicalkomponist am Broadway war. Weill starb 1950 in New York. Er zählte zu den engen Weggefährten von Bertolt Brecht. Das Dessauer Festival war nach 1990 ins Leben gerufen worden. Vor der Pandemie zählte es nach bisherigen Angaben 22 000 Besucher. 2021 war es in zwei Teilen und mit Online-Versionen organisiert worden.
Staatsoper Hamburg bringt Puccinis letzte Oper «Turandot» heraus
Hamburg (dpa/lno) - Die letzte, unvollendet gebliebene Oper von Giacomo Puccini - «Turandot» - feiert am Sonntag (18.00 Uhr) Premiere an der Hamburger Staatsoper. Yona Kim führt Regie bei der Neuproduktion; zuletzt war das Stück an der Dammtorstraße vor rund zehn Jahren gespielt worden. Die Sopranistin Anna Smirnova übernimmt die Rolle der chinesischen Prinzessin Turandot. Diese gibt jedem Mann, der um sie wirbt, drei Rätsel auf. Wer nicht alle löst, muss sterben. Bislang hat keiner der Bewerber überlebt, doch der junge Prinz Calaf - verkörpert von dem Tenor Gregory Kunde - lässt sich davon nicht abschrecken. Die musikalische Leitung hat Giacomo Sagripanti, es spielt das Philharmonische Staatsorchester Hamburg.
Brahms-Festival der Musikhochschule Lübeck erstmals wieder komplett live
Lübeck (dpa/lno) - Das Brahms-Festival der Musikhochschule Lübeck wird in diesem Jahr 30 Jahre alt. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie werde es in diesem Jahr vom 6. bis zum 15. Mai wieder in Präsenz stattfinden, teilte die Hochschule am Freitag mit.
Unter dem Motto «Fantastisch» entführen mehr als 200 Dozierende und Studierende der Musikhochschule das Publikum in «Geisterreiche» und «himmlische Sphären». Anlass ist der 200. Todestag des Dichters und Komponisten E.T.A. Hoffmann.
Das Brahms-Festivals läuft nicht nur in der Musikhochschule in der Lübecker Altstadt und in der Villa Brahms, sondern auch in Kirchen und Museen sowie im Deutschen Haus in Flensburg. Insgesamt sind den Angaben zufolge 33 Konzerte geplant.
Eröffnet wird das Festival am 7. Mai mit Werken von Robert Schumann, Gustav Mahler und einer Uraufführung des Kompositionsstudenten Philipp Wallis Nicolai.
«Semper digital»: Dresdner Opernhaus erweitert Online-Angebot
Dresden (dpa/sn) - Das Geschehen an der Semperoper in Dresden ist fortan noch besser aus der Ferne zu beobachten. Ab sofort steht mit «Semper digital» ein weiteres Online-Angebot bereit, teilte die Sächsische Staatsoper am Freitag mit. Konkret geht es um Live-Streams und eine Mediathek mit Video- und Audioaufzeichnungen von Produktionen. Dort lassen sich auch Operntrailer, Interviews oder Making-of-Videos der Oper, des Balletts und der Jungen Szene abrufen. Zudem besteht die Möglichkeit, nach bestimmten Schwerpunkten zu filtern und etwa Informationen zu besonderen Veranstaltungen wie den «Mozart-Tagen» oder «Richard-Strauss-Tagen» zu bekommen.
Ab Sonntagnachmittag (16.45 Uhr) kann die aktuellste Neuproduktion der Oper - Verdis «Aida» in der Regie von Katharina Thalbach und unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann - im Stream erlebt werden. Der Kulturkanal Arte überträgt zeitgleich die Oper im Fernsehen und stellt ebenfalls den Stream online auf arte.tv bereit.