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Telemann-Festtage spüren coronabedingte Zurückhaltung des Publikums
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14.3.2022: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Telemann-Festtage Magdeburg spüren coronabedingte Zurückhaltung des Publikums +++ Abschluss des Kurt Weill Fests - Durchführung «absolut richtig» +++ Ukraine-Benefizkonzert in Frankfurter Paulskirche +++ Aktionen in Mecklenburg-Vorpommern gegen Krieg in der Ukraine und Benefiz-Konzerte für Opfer

Telemann-Festtage spüren coronabedingte Zurückhaltung des Publikums

Magdeburg (dpa/sa) - Die Veranstalter der 25. Magdeburger Telemann-Festtage stellen beim Kartenvorverkauf noch eine coronabedingte Zurückhaltung des Publikums fest. «Die Angst vor großen Menschenansammlungen und die Zurückhaltung beim Kartenkauf, vor allem in großen Räumen, ist durchaus zu spüren», erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage. Es sei festzustellen, dass die Menschen noch immer nicht so gern reisen. Es sei in diesem Jahr weniger überregionales Publikum als im Vergleich zu den letzten Festtagen.

Zu den Telemann-Festtagen mit dem Motto «Klangfarben» werden in Magdeburg zwischen dem 18. und 27. März etwa 300 Künstlerinnen und Künstler aus rund 25 Ländern erwartet. In diesem Jahr wird das 60. Gründungsjubiläum der Telemann-Festtage gefeiert, zudem handelt es sich um die 25. Ausgabe. Sie war 2020 einen Tag vor dem Beginn coronabedingt abgesagt worden. Die Telemann-Festtage widmen sich dem Leben und Werk des in Magdeburg geborenen Barock-Komponisten Georg Philipp Telemann (1681-1767).

Nun sei etwa ein Drittel der Veranstaltungen ausverkauft. Zu den Festtagen laufe auch über den Abendkassenverkauf immer noch sehr viel. Für die Veranstaltungen gilt das 2G-plus-Konzept, wie die Veranstalter weiter mitteilten.

Die Künstlerinnen und Künstler könnten allesamt anreisen, mit Ausnahme des russischen Ensembles «La voce strumentale» mit seinem Solisten Dmitry Sinkovsky, hieß es. «Das Ensemble hat, was wir sehr bedauern, von sich aus abgesagt, da die Reiserouten ungleich länger beziehungsweise vermutlich auch unmöglich werden. Das Konzert mit dem Ensemble am 25. März muss daher ersatzlos entfallen, für das zweite geplante Solokonzert wird es eine Alternative geben.» Alle anderen Konzerte könnten voraussichtlich stattfinden. Die Künstler würden sich täglich testen, damit das Corona-Risiko minimiert wird.

Angekündigt sind im Hauptprogramm mehr als 30 Konzerte und szenische Darbietungen. Darunter sind fünf Erstaufführungen von Telemann-Kompositionen in heutiger Zeit. Geplant sind auch neue Angebote wie zwei genreübergreifende Konzerte in einem Magdeburger Szene-Club, bei denen die Musik des 18. Jahrhunderts auf elektronische Klänge der Gegenwart treffen soll.

 

Abschluss des Kurt Weill Fests - Durchführung «absolut richtig»

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Mit rund 30 Veranstaltungen an zehn Orten ist das 30. Kurt Weill Fest am Sonntag in Dessau zu Ende gegangen. «Mit einer Auslastung von circa 86 Prozent ist das Kurt Weill Fest zufrieden», sagte Gerhard Kämpfe, Intendant des Festivals. Aufgrund des reduzierten Umfangs gebe «es natürlich keinen Besucherrekord zu vermelden». Trotz vereinzelter Veranstaltungsabsagen sei es «absolut richtig, das Festival auch in 2022 einfach zu wagen», sagte Thomas Markworth, Präsident der Kurt-Weill-Gesellschaft.

Wegen der Corona-Pandemie war die Anzahl der zur Verfügung stehenden Tickets deutlich reduziert worden. 2021 war das Festival noch in einen digitalen und analogen Teil gesplittet worden. In diesem Jahr entschied man sich für ein abgespecktes Programm vor Publikum. Die Abschlussveranstaltung fand am Sonntag im Anhaltischen Theater Dessau mit der BigBand der Deutschen Oper statt.

Der Komponist Weill («Die Dreigroschenoper») war im Jahr 1900 in Dessau als Sohn eines jüdischen Kantors geboren worden. Wegen der Machtergreifung der Nazis zog er über Paris in die USA, wo er ein gefeierter Musicalkomponist am Broadway war. Weill, ein enger Weggefährte von Bertolt Brecht, starb 1950 in New York. Das Dessauer Festival war nach 1990 ins Leben gerufen worden. Vor der Pandemie zählte es zuletzt rund 22 000 Besucher (2019).

 

Ukraine-Benefizkonzert in Frankfurter Paulskirche

Frankfurt (dpa) - Mit einem Benefizkonzert haben die Stadt Frankfurt und das International Piano Forum Frankfurt ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine und für Frieden und Völkerverständigung gesetzt. In der Paulskirche traten dabei am Sonntag der ukrainische Pianist Alexei Gorlatch und der russische Pianist Sergey Belyavsky gemeinsam auf.

Belyavsky beziehe damit auch stellvertretend für viele Russinnen und Russen, die den Krieg nicht unterstützen, eine deutliche Position gegen Putins Angriff auf die Ukraine, teilten die Veranstalter mit. Das Konzert unter der Schirmherrschaft von Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) wurde live auf dem Paulsplatz sowie im Internet übertragen.

Die Veranstalter riefen zudem zu Spenden auf, um die Menschen in den Kriegsgebieten und die von dort Geflüchteten zu unterstützen. Die eingenommenen Spenden sollen den Angaben zufolge an das Projekt Partnerstädte für die Ukraine fließen, mit dem medizinisches Material für Krakau gesammelt wird. Die polnische Stadt sorge für den Transport und den Einsatz in der Grenzregion zur Ukraine.

 

 

Aktionen gegen Krieg in der Ukraine und Benefiz-Konzerte für Opfer

Rostock/Schwerin (dpa/mv) - Bei Protestaktionen in mehreren Städten Mecklenburg-Vorpommerns haben am Wochenende die Teilnehmer Forderungen nach einem raschen Ende des Krieges in der Ukraine bekräftigt. Sie riefen den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf, die Souveränität der Ukraine nicht weiter in Frage zu stellen, seine Truppen abzuziehen und so das Blutvergießen zu beenden.

Auf dem Alten Garten vor dem Schloss in Schwerin formierten sich am Sonntagnachmittag nach Polizeiangaben rund 150 Menschen zu einem großen Friedenssymbol. In Rostock forderten etwa 250 Kundgebungsteilnehmer ein Ende des Krieges in der Ukraine. Bereits am Samstag hatte es in Wismar eine ähnliche Aktion gegeben, zu der laut Polizei etwa 100 Menschen zusammengekommen waren.

Großen Zuspruch fanden am Samstagabend zwei Benefiz-Konzerte, die Dozenten und Studenten der Hochschule für Musik und Theater (HMT) in Rostock gaben. Der Konzertsaal sei unter Corona-Bedingungen beide Male ausgelastet gewesen, teilten die Initiatoren Olha Chipak und Oleksiy Kushnir am Sonntag mit. Beide stammen aus der Ukraine und lehren seit etwa 15 Jahren an der Hochschule. Nach ihren Angaben sollen der Erlös aus dem Kartenverkauf und die Spenden des Abends einem Krankenhaus in der Ukraine zugutekommen.

 

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