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20 Jahre Salut Salon: Klassik-Quartett spielt rund um den Globus. Foto: Presse, GABO
20 Jahre Salut Salon: Klassik-Quartett spielt rund um den Globus. Foto: Presse, GABO
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20 Jahre Salut Salon: Klassik-Quartett spielt rund um den Globus

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Hamburg - Sie verbinden klassische Musik mit Tango, Chanson oder Folk- und Filmmusik, setzen auf singende Sägen und poetisches Puppenspiel: Die Musikerinnen von Salut Salon entführen in ungewöhnliche Klangwelten.

Ihren weltweiten Internet-Hit «Wettstreit zu viert» spielen Salut Salon noch immer als Zugabe bei jedem Konzert. «Diesmal jedoch in einer neuen Version mit Instrumenten-Kung-Fu», sagt Gründerin Angelika Bachmann lachend der Deutschen Presse-Agentur. Mehr als 37 Millionen Views zählt das Video des Klassik-Quartetts mit Instrumenten-Akrobatik zu Vivaldis «Sommer» mittlerweile bei Youtube. Seit 20 Jahren touren die vier Musikerinnen mit ihrem ungewöhnlichen Klassik-Programmen rund um den Erdball - waren schon in Europa, Israel, den USA, China, Kenia, Korea oder Südamerika zu Gast. Nach zwei Vorkonzerten in Hamburg (19./20. Februar) startet am 1. März ihre Deutschland-Tournee mit dem neuen Programm «Träume».

«Für uns gibt es keine E- oder U-Musik, sondern nur Musik, die uns gefällt oder eben nicht gefällt», erklärt Bachmann, die bereits mit vier Jahren erste Konzerte spielte und fast alle Stücke selbst arrangiert, das Geheimnis von Salut Salon. Mit virtuoser Spielfreude und bezauberndem Charme entführen die vier Musikerinnen ihr Publikum in außergewöhnliche Klangwelten. Dabei verbinden sie klassische Musik mit Tango, Chanson oder Folk- und Filmmusik, setzen auf singende Sägen und poetisches Puppenspiel. Neben Bachmann (Geige) gehören nach wechselnden Besetzungen aktuell Meta Hüper (Geige), Heike Schuch (Cello) und Olga Shkrygunova (Piano) zum Quartett.

Angefangen hat alles vor 30 Jahren in einer Altbauwohnung im Hamburger Stadtteil Eppendorf: Gemeinsam mit einer befreundeten Pianistin veranstaltet Angelika Bachmann mit ihrer Jugendfreundin Iris Siegfried (ebenfalls Geige) einen monatlichen Jour fixe, eine Art Salon, ein Treffpunkt von Schauspielern und Musikern, Literaten, Laien und auch Schülern. Aus diesem künstlerischen Kreis heraus entsteht mit der Zeit eine feste Formation, die zunehmend auch außerhalb des Jour fixe gemeinsam auftritt. Im Jahr 2002 kommt dann unerwartet der Durchbruch: Mit einer Reihe ausverkaufter Konzerte werden Salut Salon plötzlich vom Geheimtipp zum Stadtgespräch im heimatlichen Hamburg.

«Als Hamburgs charmantester Kultur-Export» bezeichnet das «Hamburger Abendblatt» die vier Musikerinnen, die vom 5. bis 9. Juli wieder ein Heimspiel im Thalia Theater feiern werden. Mit im Gepäck haben Salut Salon ihre neue Konzertshow «Träume», die eigentlich im Sommer 2020 Premiere feiern sollte, wegen der Corona-Pandemie aber immer wieder verschoben werden musste. «Träume sind doch die Triebfeder für alles, was in der Welt Schönes passiert», sagt Bachmann. Auf dem Programm stehen unter anderem Piazzollas «Tango del Diablo», Mendelssohns «Walpurgisnacht», Prokofjews «Diabolische Einflüsterung», aber auch die Filmmusik zu «Harry Potter».

Schon seit vielen Jahren engagieren sich die Musikerinnen von Salut Salon auch für den musikalischen Nachwuchs. 2011 erhalten Angelika Bachmann und Iris Siegfried das Bundesverdienstkreuz für ihre musikpädagogische Arbeit mit dem Kinderorchester «Coole Streicher», aber auch für ihr Kinderprojekt «The Yong ClassX» in Hamburg und ihr Engagement als Patinnen der Musikschule Escuela Popular de Artes im Elendsviertel von Viña del Mar in Chile - ein Projekt der Kindernothilfe. «Die Kinder stammen aus armen Familien, die sich die musikalische Ausbildung ihrer Kinder selbst nicht leisten können», erzählt Bachmann.

Mittlerweile unterstützt sie Projekte in allen Teilen der Welt - sogar im Westjordanland und in Nordkorea unterrichtete sie bereits junge Musiker. Eine der unvergesslichsten Begegnungen erlebte die studierte Psychologin in Indien. «Am Strand habe ich mit Tsunami-Opfern gesprochen», erinnert sich die 50-Jährige. Als sie die Fischer zu ihrem Konzert einladen wollte, hätten diese jedoch abgewunken. Als sogenannte Unberührbare dürften sie in kein Konzert mit anderen Menschen gehen, die höher gestellt seien als sie. «Da habe ich gesagt: Dann kommen wir halt zu euch und dann haben wir alle zusammen musiziert.»

 

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