Fête de la musique in zehn Städten in Sachsen-Anhalt +++ Auch in Berlin: Musikfans feiern Fête de la Musique +++ Tanzkongress in Mainz klingt in euphorischer Stimmung aus +++ «Southside»-Festival geht trotz großer Hitze erfolgreich zu Ende
Fête de la musique in zehn Städten in Sachsen-Anhalt
Magdeburg/Halle/Weißenfels (dpa/sa) - In zehn Städten in Sachsen-Anhalt wird am Dienstag der Sommeranfang mit Musik unter freiem Himmel gefeiert - bei der Fête de la musique. Neben Halle und Magdeburg sind Aschersleben, Sangerhausen, Burg und Salzwedel ebenso dabei wie Quedlinburg, Blankenburg und Naumburg. Die musikalische Vielfalt ist groß und reicht von Rock über Singer-Songwriter bis zum Zupforchester und Gospelchor. In Magdeburg gibt es gleich auf 19 Bühnen ein Programm. Laut des koordinierenden Vereins Aktion Musik treten mehr als 50 Bands, Ensembles und Einzelkünstlerinnen auf. Gespielt werde bis zum Sonnenuntergang.
Während es in Magdeburg bereits die 20. Fête de la musique ist, ist Weißenfels das erste Mal mit von der Partie. Wie die Stadt mitteilte, wird am Marktplatz zwischen 12.00 und 17.00 Uhr musiziert. Der Eintritt ist in allen Städten kostenfrei.
Halle wirbt mit einem Programm auf 15 im gesamten Stadtgebiet verteilten Bühnen. Das Programm startet überwiegend gegen 14 Uhr. In der Diskothek Charles Bronson findet zudem laut den Veranstaltern gegen Mitternacht eine Abschlussparty statt.
Die Welterbestadt Quedlinburg kündigte vom Nachmittag bis in den späten Abend «Klassik, Pop, Rock, Jazz, Alternativ, Hardcore oder Chormusik» an. Neben einigen Schülerbands zähle die «Elektro-Fête», mit der «PETER PENG Stage», zu den Highlights der Veranstaltung, hieß es auf der Website der Stadt.
Die Fête de la musique wird in Frankreich seit 1982 und in Sachsen-Anhalt seit 2003 gefeiert. Im Jahr 2020 fand sie wegen der Corona-Pandemie ausschließlich digital statt, im vergangenen Jahr gab es neben digitalen Angeboten wieder einige Live-Veranstaltungen.
Auch in Berlin: Musikfans feiern Fête de la Musique
Berlin (dpa) - Umsonst und draußen: In Berlin können sich Musikfans nach zwei Jahren pandemiebedingter Beschränkungen am Dienstag auf die stadtweiten Konzerte bei der Fête de la Musique freuen. Der Auftakt war bereits am Montagabend im Gemeinschaftshaus in der Neuköllner Gropiusstadt geplant. Dort werden neben Kultursenator Klaus Lederer (Linke) die französische Botschafterin Anne-Marie Descôtes erwartet, wie es in der Ankündigung hieß. Im Musikprogramm geplant waren beispielsweise das Exilorchester Mirya aus der Ukraine und die Sängerin Irma aus Frankreich.
Diesmal wird das 40. Jubiläum der Fête de la Musique gefeiert, die 1982 in Frankreich entstanden ist. Sie steigt international am Tag des kalenderarischen Sommerbeginns. Insgesamt stehen in Berlin laut der Homepage mehr als 300 Veranstaltungen auf dem Programm. Mitsingen kann man beim Arte Karaoke am Dienstag am Brandenburger Tor.
Tanzkongress in Mainz klingt in euphorischer Stimmung aus
Mainz (dpa/lrs) - Nach vier Tagen mit einem prall gefüllten Programm ist der Tanzkongress in Mainz am Sonntag zu Ende gegangen. «Die Stimmung ist sehr euphorisch», hieß es zum Abschluss bei den Veranstaltern. An Workshops, Installationen und Aufführungen nahmen 950 Menschen aus 72 Ländern teil. Ob und wo die Kulturstiftung des Bundes in drei Jahren den nächsten Tanzkongress in Deutschland ausrichten wird, steht noch nicht fest.
Mainz sei in diesen Tagen endgültig zur Tanzstadt geworden, erklärten die Veranstalter. Die Resonanz auf die Mitmach-Angebote sei sehr groß gewesen. Wo immer Tanzende auf einem der öffentlichen Plätze auftraten, scharten sich große Menschenmengen um sie. In Workshops konnten Anfänger selbst ihre Erfahrungen mit neuen Bewegungen machen.
Neben dem internationalen Austausch und einer Verständigung über Gender-Themen bildete die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen einen besonderen Schwerpunkt des Kongresses. Am Wochenende tanzten Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam in dem Stück «Harmonia». Das zurzeit in Bremen tätige Ensemble Unusual Symptoms und die ungarische Choreografin Adrienn Hód zeigten darin auf, dass Verletzlichkeit in welcher Form auch immer Teil der menschlichen Existenz ist und dass die Zuschreibung des Merkmals «Behinderung» in der Freude an gemeinsamer Bewegung obsolet werden kann.
Das Kongressmotto «Sharing Potentials» fand seinen Ausdruck auch im «Temple of Care», einer Rauminstallation zur Erkundung von zwischenmenschlichen Möglichkeiten der Fürsorge und Zuwendung. Über die Kongresszeit hinaus reicht das Projekt der Motion Bank, das 2010 von Choreograf William Forsythe gegründet wurde, um die flüchtige Kunstform des zeitgenössischen Tanzes digital festzuhalten. Neue Bewegungssequenzen kamen jetzt dazu, indem Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses ihre Tanzideen speichern ließen.
«Southside»-Festival geht trotz großer Hitze erfolgreich zu Ende
Neuhausen ob Eck (dpa/lsw) - Nach zwei Jahren Pause ist bei vielen Besuchern die Freude groß gewesen: Rund 65 000 Menschen haben beim ausverkauften «Southside»-Festival über drei Tage hinweg friedlich gefeiert. Mit dem Ablauf des Festivals seien alle sehr zufrieden gewesen, auch wenn die Hitze den Besucher zu schaffen gemacht habe, sagte ein Sprecher des Musikfestes in Neuhausen ob Eck am Sonntag.
Die Temperaturen auf dem ehemaligen Flugplatzgelände im Kreis Tuttlingen stiegen am Wochenende wie auch im Rest des Landes auf mehr als 30 Grad Celsius. Die Veranstalter boten deswegen mehr kostenlose Stationen für Trinkwasser an. Dennoch seien die Helfer des Roten Kreuzes zu Dutzenden Einsätzen wegen der Hitze ausgerückt, sagte ein Sprecher der Polizei.
Die Zahl der Straftaten beim Festival fiel so gering aus wie seit mehreren Jahren nicht mehr. Die Menschen hätten sich sichtlich gefreut, wieder feiern zu können nach so langer Pause, sagte der Polizeisprecher. Dies habe sich positiv ausgewirkt.
Corona-Einschränkungen gab es bei dem Festival keine. Das Gesundheitsamt des Kreises Tuttlingen riet trotzdem allen Besuchern, nach Ende der Veranstaltung einen Schnelltest zu machen.
Das «Southside» gehört wie sein Schwesterfestival «Hurricane», das zeitgleich in Scheeßel (Niedersachsen) stattfand, zu den größten deutschen Open-Air-Festivals. Es war pandemiebedingt in den beiden vergangenen Jahren ausgefallen.