Jan Vogler setzt «Cellomania» bei den Dresdner Musikfestspielen fort +++ Flucht und Flüchtlingsschicksale: Sinfonische Dichtung in Friedland uraufgeführt +++ Mehr als 400 junge Sänger bei katholischem Chorfest in Dresden
Jan Vogler setzt «Cellomania» bei den Dresdner Musikfestspielen fort
Dresden (dpa/sn) - Das Cello gibt bei den Dresdner Musikfestspielen weiter den Ton an. Mit einem Auftritt im Kulturpalast der Elbestadt setzte Festspiel-Intendant Jan Vogler am Sonntagvormittag das Programm «Cellomania 2.0» fort. Der 58-Jährige interpretierte mit dem hr-Sinfonieorchester unter Leitung von Paavo Järvi das Cellokonzert von Antonín Dvorák und traf damit voll den Nerv des Publikums. Vogler musste unter viel Beifall immer wieder auf die Bühne und bedankte sich mit einer «Bach»-Zugabe. Im zweiten Teil des Konzertes spielten die Musikerinnen und Musiker aus Frankfurt am Main Beethovens 8. Sinfonie.
Die «Cellomania 2.0» ist als Festival innerhalb der Festspiele konzipiert. Den Auftakt machte am 16. Mai die argentinische Cellistin Sol Gabetta im Duo mit dem Pianisten Bertrand Chamayou. Bis Ende Mai sollen 19 Konzerte mit etwa 40 Cellisten unterschiedlicher Prägung aus aller Welt absolviert sein. Besucher können Stars wie Mischa Maisky, Gautier Capuçon und Daniel Müller-Schott erleben, aber auch die Heavy-Metall-Musiker der finnischen Band Apocalyptica. Am Montag gastieren die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker. Der französische Cellist Jean-Guihen Queyras musste seinen für Sonntagabend geplanten Auftritt aus gesundheitlichen Gründen absagen.
Flucht und Flüchtlingsschicksale: Sinfonische Dichtung in Friedland uraufgeführt
Friedland (dpa/lni) - Mit Musik Geschichten über Flucht und Flüchtlingsschicksale im Grenzdurchgangslager Friedland erzählen: In Friedland im Landkreis Göttingen ist die sinfonische Dichtung «Flucht» des Kasseler Komponisten und Musikwissenschaftlers Ulli Götte uraufgeführt worden. Götte selbst dirigierte sein Werk am Samstagabend, es spielte das Youth World Music Orchestra Kassel, wie das «Göttinger Tageblatt» am Sonntag online berichtete.
Die Fluchtgeschichten hätten ihn «persönlich berührt», sagte der Komponist - nicht zuletzt die Geschichte seiner eigenen Mutter. 2020 sei die Idee entstanden, ein Stück dazu zu komponieren - nicht ahnend, welche «aktuelle Flüchtlingssituation uns jetzt bewegt», sagte Götte dem Bericht zufolge.
Fünf Biografien Geflüchteter bilden den Rahmen des Stücks. Einige dieser Lebensgeschichten seien auch in der Dauerausstellung des Museums Friedland nachzuvollziehen. Erfasst seien historische Flüchtlingswellen, darunter die Flucht aus Ostdeutschland im und nach dem Zweiten Weltkrieg, aus Ungarn nach dem Volksaufstand 1956, aus Chile 1974 vor dem Pinochet-Regime, aus Vietnam 1979 und aus Syrien 2014.
Mehr als 400 junge Sänger bei katholischem Chorfest in Dresden
Dresden (dpa/sn) - Beim katholischen Chorfest «Du bist unser Friede» sind am Samstag in Dresden mehr als 400 junge Sängerinnen und Sänger zusammengekommen. Angereist waren gut 20 Mädchen-, Knaben- und Kinderchöre aus dem Erzbistum Berlin sowie den Bistümern Dresden, Erfurt, Görlitz und Magdeburg. Den weitesteten Weg hatte ein Chor aus Koblenz. Der deutsche Chorverband Pueri Cantores hat zu dem Fest geladen, das coronabedingt auf diesen Termin verschoben wurde.
Für den Nachmittag war eine feierliche Vesper mit Bischof Heinrich Timmerevers in der Dresdner Kathedrale geplant, die auch im Internet übertragen werden sollte. Das Bistum Dresden-Meissen kündigte im Vorfeld ein buntes Programm an. Neben Titeln wie «Verleih uns Frieden» von Felix Mendelssohn Bartholdy sollen die Kinder demnach auch den Abba-Hit «Thank you for the music» präsentieren. Sie werden von der Silbermannorgel, Bläsern und Pauken begleitet.