Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin eröffnet neue Spielstätten +++ Pfingstfestspiele Salzburg: «Barbier» mit Raum für lachende Sänger +++ Mittelsächsischer Kultursommer präsentiert wieder volles Programm
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin eröffnet neue Spielstätten
Schwerin - Das Mecklenburgische Staatstheater eröffnet in der kommenden Spielzeit zwei neue Spielstätten. Die ehemalige Druckerei der «Schweriner Volkszeitung» im Plattenbaugebiet Großer Dreesch - M*Halle genannt - soll von Oktober an über mehrere Jahre als Ersatz für das E-Werk am Pfaffenteich in der Innenstadt dienen, wie Generalintendant Hans-Georg Wegner am Donnerstag in Schwerin sagte. Das E-Werk wird saniert.
In Parchim soll am 1. April 2023 der Theaterneubau in der Kulturmühle der Kreisstadt eröffnet werden. Er löst die bisherige Spielstätte in der Blutstraße ab, die teilweise seit Längerem baupolizeilich gesperrt ist. Das Staatstheater in Schwerin war 2016 mit dem Theater Parchim fusioniert. In Parchim ist die Jugendsparte des Mecklenburgischen Staatstheaters ansässig.
Insbesondere die M*Halle auf dem Großen Dreesch soll neue Publikumsgruppen ansprechen, die bisher wenig Kontakt zu Theater oder Konzert hatten. «Wir laden unser Publikum ein, gemeinsam mit uns neue Wege zu gehen und wieder neu zu entdecken, was unser menschliches Dasein ausmacht: das Miteinander, das Mitgefühl, die Sensibilität füreinander», sagte Wegner.
Der Intendant kündigte 38 Premieren und mehr als 30 Konzerte an. Darunter ist auch eine Uraufführung «Müller : Eine Chronik in sechs Jahrzehnten» von Sascha Hawemann über den Dramatiker Heiner Müller (1929-1995). Das Schauspiel will damit am 30. September in die Saison 2022/23 starten. Am Tag darauf soll mit Schillers «Kabale und Liebe» die neue Spielstätte auf dem Dreesch eröffnet werden.
Die ab August dank einer neu gegründeten Orchesterakademie personell mit Profi-Nachwuchs verstärkte Staatskapelle beginnt am 3. Oktober mit einem großen Konzert: Anton Bruckners 8. Sinfonie. Das Musiktheater startet mit Richard Wagners «Tannhäuser» im Großen Haus. Insgesamt seien sechs neue Produktionen geplant, darunter zwei Uraufführungen.
Das Mecklenburgische Staatstheater hat sechs Sparten - darunter mit der Fritz-Reuter-Bühne das einzige Profi-Platt-Ensemble in Mecklenburg-Vorpommern. Es feiert seine erste Premiere der neuen Spielzeit am 2. September mit «Oh, wo schön is Panama» im Schweriner Zoo.
Das Ballett präsentiert als erstes den Abend «Dancing Souls» am 28. Oktober im Großen Haus. Insgesamt drei Neuproduktionen und eine internationale Ballettgala im Rahmen der Schlossfestspiele im Sommer 2023 sind angekündigt. Die Eintrittspreise sollen stabil bleiben - trotz Preissteigerungen in allen Bereichen, wie es hieß.
Pfingstfestspiele Salzburg: «Barbier» mit Raum für lachende Sänger
Salzburg (dpa) - Mit einem «Barbier von Sevilla» im Originalklang wollen die Salzburger Pfingstfestspiele dem italienischen Opernklassiker frischen Wind einhauchen. Am Freitag hat die Inszenierung von Rolando Villazón Premiere. Der Klang der Originalinstrumente werde es den Sängerinnen und Sängern erlauben, während des Singens zu lachen und zu spielen, sagte Rolando Villazón vor der Premiere seiner Inszenierung, die am Freitag über die Bühne geht. «Als Sänger hat man viel mehr Raum für Farben», sagte er.
Der für seine clowneske Ader bekannte Tenor und Regisseur Villazón verlegt die Handlung von Rossinis 1816 uraufgeführter komischer Oper in die 1930er Jahre und fügt zu den handelnden Personen einen Clown hinzu, der von dem italienischen Varietékünstler Arturo Brachetti dargestellt wird. Pfingstfestspiel-Leiterin Cecilia Bartoli singt die weibliche Hauptrolle der Rosina. Die Produktion wird auch bei den Salzburger Festspielen im August aufgeführt.
Das Pfingstfestival steht dieses Jahr im Zeichen von Sevilla. Am Freitag spannt ein Konzert des Ensembles L'Arpeggiata einen Bogen von südspanischen Kompositionen aus dem 16. Jahrhundert bis zu lateinamerikanischer Barockmusik. Den Abschluss machen am Montag Bartoli, Villazón, Plácido Domingo und andere Stars mit einem Galaabend, bei dem Bizets «Carmen» im Mittelpunkt steht.
Mittelsächsischer Kultursommer präsentiert wieder volles Programm
Leisnig (dpa/sn) - Nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen will der Mittelsächsische Kultursommer nun wieder aus dem Vollen schöpfen. Geplant sind 40 Veranstaltungen in 20 Orten Mittelsachsens, wie die Organisatoren am Donnerstag in Leisnig mitteilten.
Zum Auftakt haben Chöre das Zepter in der Hand. Dazu ist am 11. Juni der Leipzig Gospel Choir in der Nikolaikirche Döbeln. Am Tag darauf treffen sich 18 Chöre mit etwa 600 Sängern und Sängerinnen im Schlosspark Lichtenwalde, um Lieder anzustimmen.
Dieses Jahr lässt der Kultursommer auch wieder den Fürstenzug lebendig werden: Am 19. Juni wird in Rochlitz und Seelitz das bekannte Dresdner Wandbild nachgestellt.
In der darauffolgenden Woche ist Johnny Logan, der zweifache Gewinner des Eurovision Song Contests, beim «KlangLichtZauber» in Mittweida zu Gast. Auf dem Programm für die kommenden Monate stehen außerdem schottisch-irische Erlebnistage im Kloster Buch, ein Singer-Songwriter-Sommercamp, ein Künstlersymposium «Kunst am Wasser» und eine musikalische Orgelfahrt.