Arnstadt schiebt Bach-Festival erneut in den Sommer +++ Festspielhaus Baden-Baden setzt auf junge Besucher +++ «Hamburger Dschungelbuch» wird nach Christian Bergs Tod uraufgeführt
Arnstadt schiebt Bach-Festival erneut in den Sommer
Arnstadt (dpa/th) - Das diesjährige Bach-Festival wird erneut verschoben. Wie schon 2021 soll das gewöhnlich um den Geburtstag des Komponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750) im März stattfindende Klassik-Festival coronabedingt auf den Sommer verlegt werden. «Die aktuelle Thüringer Verordnung und auch die pandemische Situation lassen eine seriöse Planung für den März aber nicht zu», teilte Festivalmanagerin Alexandra Lehmann am Donnerstag mit. Auch seien die Besucherinnen und Besucher «verständlicherweise aktuell sehr zurückhaltend beim Ticketkauf». Bereits im Dezember hatte Lehmann bei der Bekanntgabe eine mögliche Umplanung eingeräumt.
Das Bach-Festival Arnstadt wird 2022 bereits zum 17. Mal zu Ehren des in Eisenach geborenen Komponisten aufgeführt, der in Arnstadt seine erste Organistenstelle erhielt. Das Festivalmotto lautet «Lied, Klang und Gesang». Dazu wurden Einzelkünstler sowie Ensembles eingeladen, deren Programme sich thematisch und musikalisch dem romantischen Gesang widmen.
Nach Möglichkeit sollen alle Künstlerinnen und Künstler, die für März geplant waren, auch für den Sommer gebunden werden. Die Verschiebung sei bedauerlich, so Lehmann, man habe aber im Vorjahr schon gute Erfahrungen mit einem Festival im Sommer gemacht. Die warme Jahreszeit biete eine andere Atmosphäre und Möglichkeiten zur Gestaltung des Festivals. Bereits gekaufte Tickets können storniert werden.
Festspielhaus Baden-Baden setzt auf junge Besucher
Pforzheim (dpa/lsw) - Das Festspielhaus Baden-Baden will in diesem Jahr verstärkt das junge Publikum erreichen. Das Augenmerk liege auch auf der Gruppe der 20- bis 40-Jährigen, sagte Intendant Benedikt Stampa in der «Pforzheimer Zeitung» am Freitag. «Das neue Festival ist eine sehr gute Ergänzung zu unseren anderen Festivals wie den Oster- oder den Pfingstfestspielen, die eher traditionell geprägt sind. Ein Festspielhaus sollte sich nicht den Weg verbauen, Impulse durch junge Leute zu erhalten. Das kann uns auch in der ganzen Spielzeit befruchten», sagte Stampa.
An dem Takeover-Festival, das vom 4. bis 6. Februar 2022 zum ersten Mal in Baden-Baden stattfindet, soll an drei Tagen in Workshops, Bühnenshows, Wanderungen, ungewöhnlichen Konzertformaten und weiteren Angeboten miteinander musiziert, getanzt und Regie geführt werden. «Junge Erwachsene sollen das Festspielhaus übernehmen - aber auch die Stadt», sagte Stampa in der Zeitung.
«Hamburger Dschungelbuch» wird nach Christian Bergs Tod uraufgeführt
Musical-Autor Christian Berg starb knapp zwei Wochen vor der Uraufführung seines jüngsten Werks «Das Hamburger Dschungelbuch». Es war sein Wille, dass sich der Vorhang trotzdem öffnet. In die Rollen, die er spielen sollte, werden nun andere Schauspieler schlüpfen.
Hamburg (dpa) - Knapp zwei Wochen nach dem Tod des Musical-Autors Christian Berg wird sein Stück «Das Hamburger Dschungelbuch» am Freitag (17.00 Uhr) uraufgeführt. Im First Stage Theater kann das Publikum dann die Geschichte der kleinen Mowgli verfolgen, die sich als Flüchtlingsmädchen im Großstadt-Dschungel Hamburg behaupten muss. Die Aufführung war eigentlich schon vor knapp zwei Jahren geplant, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.
In der Geschichte für Kinder ab vier Jahren wächst Mowgli bei Straßenhunden unweit einer Müllkippe auf. Auch der fiese Tiger Shir Khan ist in die Stadt an der Elbe zurückgekehrt, lebt im Untergrund und führt eine gemeine Diebesbande an. Er verfolgt das Mädchen. Auf ihrer Suche nach einem neuen, sicheren Zuhause findet Mowgli zahlreiche neue Freunde - wie Kapitänin Balou, die an den Landungsbrücken arbeitet.
Berg war am 17. Januar im Alter von 55 Jahren gestorben. Er lebte mit seiner Familie in Cuxhaven. Es sei sein Wunsch gewesen, dass das Stück aufgeführt wird, sagte seine Agentin. Berg wurde nach Musicals wie «Oh wie schön ist Panama» oder «Jim Knopf» als König des Kindermusicals gefeiert. Im «Hamburger Dschungelbuch» wollte Berg eigentlich mehrere Rollen übernehmen, dafür springen nun andere Schauspieler ein. Seine langjährige Kollegin Alexandra Kurzeja vollendet die Regiearbeit.