In der Coronavirus-Pandemie können Klassikfans in New York ein Konzert ganz für sich alleine haben. Alle 16 Streichquartette des in Bonn geborenen Komponisten Ludwig van Beethoven (1770-1827) werden an sieben Tagen nacheinander noch bis zum Sonntag in einem Gebäude an der Fifth Avenue aufgeführt. Neben vier Musikern ist wegen den Beschränkungen in der Coronavirus-Pandemie jeweils nur ein Zuhörer – oder ein Paar oder die zusammenlebenden Menschen eines Haushalts – zugelassen.
Der Ansturm auf die jeweils zehnminütigen Konzerterlebnisse, für die Interessierte sich vorab im Internet registrieren mussten, war groß. Das Gebäude an der Fifth Avenue in Manhattan gegenüber des Metropolitan Museums gehört seit den 50er Jahren der Bundesrepublik Deutschland. Es diente lange als Hauptsitz des Goethe-Instituts in New York und wird derzeit unter dem Namen „1014“ als „Platz für Ideen“ betrieben.
Ähnlich intime Konzert-Erlebnisse gab es seit Beginn der Pandemie bereits an anderen Orten. Am Stuttgarter Flughafen beispielsweise spielten Musiker des Staatsorchesters Stuttgart, des SWR-Symphonieorchesters und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst bei sogenannten „1:1 Concerts“ je zehn Minuten lang für je einen Zuhörer.