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Mo Zuluart bei den Achava Festspielen. Foto: Presse, Lukas Beck
Mo Zuluart bei den Achava Festspielen. Foto: Presse, Lukas Beck
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Brüderlichkeit: Achava-Festspiele beginnen

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Erfurt/Weimar - Weltoffenheit, Toleranz und Verständigung hat sich das 3. Achava-Festspiele in Thüringen auf die Fahnen geschrieben. Mit einer Ausstellung über die Schicksale jüdischer Musiker in der NS-Zeit werde das Festival eröffnet, teilten die Veranstalter am Donnerstag vor Beginn mit.

Danach interpretierten südafrikanische Zulusänger Mozart-Melodien. Bis zum 10. September bietet das Fest in rund 30 Veranstaltungen einen Mix aus Konzerten, Tanz, Gesprächsrunden und Filmen. Achava, benannt nach dem hebräischen Wort «Brüderlichkeit», verstehe sich nicht als jüdisches Festival. Jüdische Impulse seien innerhalb des interkulturellen Dialogs jedoch besonders wichtig.

So gibt es neben einem Tanztheater mit der Auschwitz-Überlebenden Eva Pusztai und Emese Cuhorka eine lange Nacht mit Soul und Klezmer-Musik sowie ein Konzert tatarischer Mönche aus Kasan. Erstmals seit der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Buchenwald im April 1945 soll wieder die «Geige von Buchenwald» des ehemaligen Häftlings und Schriftstellers Bruno Apitz («Nackt unter Wölfen») erklingen.

Ein Höhepunkt werde am 8. September im Deutschen Nationaltheater Weimar ein Gedenkkonzert mit Verdis Requiem. Die katholische Totenmesse von Tod und Erlösung war im Ghetto Theresienstadt von dem jüdischen Dirigenten Rafael Schächter mit 21 Sängern einstudiert worden - als Totenfeier für alle Opfer des Nazi-Regimes. Nach der Premiere wurden alle Mitwirkenden bis auf den Dirigenten und den Solosänger ins Gas abtransportiert.

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