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Cottbuser Festival des osteuropäischen Films - Osteuropa-Fokus ist Alleinstellungsmerkmal

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Cottbus (ddp-lbg). Das Cottbuser Festival des osteuropäischen Films gehört laut einer Rangliste des US-Branchenblatts «Variety» zu den 50 wichtigsten Filmfestivals der Welt. «Darauf sind wir besonders stolz», sagte Festivalchef Roland Rust vor dem am Dienstag (11. November) beginnenden Filmfest der Nachrichtenagentur ddp. «Der osteuropäische Fokus ist ein Alleinstellungsmerkmal», führte er einen Grund für den Erfolg an.

   Unter dem Motto «Wir sind volljährig» werden auf dem 18. Festival bis zum 16. November mehr als 100 Filme aus 30 Ländern gezeigt. Insgesamt 450 Fachbesucher aus 34 Nationen meldeten sich an. «Darunter werden auch drei Oskar-Preisträger sein», sagte Rust, der seit 1996 für die künstlerische Leitung verantwortlich ist. Der polnische Set-Designer Allan Starski, der für seine Arbeit bei Steven Spielbergs Film «Schindlers Liste» 1993 mit dem Film-Award geehrt wurde, gehöre zur Jury, die 67 000 Euro an Preisgeldern vergibt.

   Die Besucher können sich außerdem auf die Oskar-Gewinner Jiri Menzel aus Tschechien und Istvan Szabo aus Ungarn freuen. Die beiden Filmemacher werden in der Dokumentation «Regisseure am Faden» zu sehen sein und auch eigene Produktionen vorstellen. Rust sagte, er freue sich vor allem auf Arta Dobroshi, die in dem preisgekrönten Spielfilm «Lornas Schweigen» (2008) die Hauptrolle spielt. Die aus dem Kosovo stammende Schauspielerin gehöre ebenfalls zur Festivaljury.

   Trotz der Prominenz versprach Rust «eine familiäre Atmosphäre». Das mache den besonderen Reiz des Festivals aus. Die kleinen Spielstätten und die moderaten Eintrittspreise zwischen 1,50 und 5 Euro seien ein Grund dafür. «Bekannte und zukünftige Stars gibt es bei uns noch zum Anfassen», sagte der 56-Jährige. Insgesamt 70 Filmemacher und Schauspieler hätten ihr Kommen zugesichert, um ihre Filme persönlich vorzustellen. «Cottbus war in der Vergangenheit für viele ein Sprungbrett in eine internationale Karriere», sagte Rust.

   Die Zuschauer bekämen alle Filme in drei Sprachen präsentiert. «Neben dem Originalton bieten wir eine deutsche und englische Live-Synchronisation an», kündigte der Festival-Chef an. Ein Höhepunkt des Festivals werde der «Russische Tag» am Mittwoch sein. «Besucher erleben dann einen Querschnitt aus der riesigen russischen Filmlandschaft», sagte Rust.

   Im vergangenen Jahr zählte das Festival 17 000 Besucher. Rust zeigte sich optimistisch, diesmal die 20 000er-Marke zu knacken. Gedanken an einen Umzug in eine größere Stadt hege er nicht. «Die Veranstaltung ist in Cottbus ausgezeichnet verankert und wird deshalb in der Stadt bleiben», sagte er.

 

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