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Goethe/Schiller-Denkmal in Weimar. Foto: Hufner

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Deutsches Nationaltheater Weimar: «Geteilte Zukunft» und große Pläne

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Weimar - Mit einer Vielzahl an Premieren will das Deutsche Nationaltheater Weimar (DNT) in die neue Spielzeit aufbrechen. «Wir haben in dieser Spielzeit einen ziemlich deutlichen Uraufführungsschwerpunkt für uns gewählt, der sich dem Motto der Spielzeit inhaltlich deutlich zuordnet», sagte Chefdramaturgin Beate Seidel am Dienstag in Weimar. Die Spielzeit 2021/2022 soll unter dem Motto «Geteilte Zukunft» stehen.

Die Koproduktion «438 Tage NSU-Prozess - eine theatrale Spurensuche» mit dem Kunstfest Weimar gebe am 25. August den Auftakt. In einer 17-tägigen Serie soll der mehr als fünf Jahre andauernde Prozess gegen die rechtsextreme Terrorzelle «Nationalsozialistischer Untergrund» (NSU) aufgearbeitet werden. Das über 17 Vorführungen geplante Großprojekt unter Regie von Nuran David Çalis sei «immer noch verbunden mit viel Vorherseherei», sagte der künstlerischer Leiter des Kunstfests, Rolf Hemke, mit Blick auf die Corona-Pandemie.

Mit dem Stück «Hannibal» soll am 30. September eine weitere Premiere folgen. Thematisch greife auch dieses Stück einen Prozess auf, nämlich den andauernden gegen den unter Terrorverdacht stehenden Bundeswehroffizier Franco A. laufenden, sagte Seidel. Dirk Laucke erzähle darauf basierend die Geschichte eines Soldaten aus Leipzig, der nach einem Einsatz in Afghanistan Kontakt mit einem rechtsradikalen Netzwerk innerhalb der Bundeswehr hat. Im Januar soll zudem ein Schauspiel auf den Arbeitskampf in Bischofferode und die Politik der Treuhand blicken.

Da die Spielzeit des Vorjahres nicht wie geplant verlaufen konnte, wird das Programm neben neuen Inszenierungen auch Stücke aus der vergangenen Spielzeit übernehmen, wie etwa «Die Legende von Paul und Paula» und «Carmen». Für die Staatskapelle stehen unter anderem zehn Sinfoniekonzerte und auch Gastkonzerte auf dem Plan. Man habe «gut zu tun, wenn Corona uns lässt», sagte Orchesterdirektor Nils Kretschmer. Der aktuelle Konzertplan gehe davon aus, dass die Staatskapelle ab September normal spielen kann.

In der Spielzeit 2020/2021 ließen sich trotz Corona-Pause rund 657 Veranstaltungen verwirklichen, sagte die kaufmännische Geschäftsführerin Sabine Rühl. Im Vergleich zum Vorjahr (938) sei das ein akzeptables Ergebnis. Rund 78 600 Besucher seien zu Veranstaltungen gekommen, wobei für diese Zahl auch Gastspiele außerhalb Weimars gezählt wurden. Allerdings habe nur die Hälfte der 20 geplanten Premieren stattfinden können.

Mit «Passion:Spiel» will die neue Operndirektorin Andrea Moses gemeinsam mit dem ebenfalls neu engagierten Dramaturgen und Regisseur Michael Höppner 2022 erstmals an zwei Wochenenden ein Festival «für zeitgenössisches Musiktheater» umsetzen. Hier soll der Fokus - ebenso wie in der gesamten zweiten Spielzeit - auf jungen Künstlerkollektiven aus der freien Musiktheaterszene und der Nachwuchsarbeit liegen, sagte Moses.

Aufgrund eines eingeschränkten Spielbetriebs und Kurzarbeitsregelungen habe sich für 2020 ein Topf von 2,3 Millionen Euro an nicht verbrauchten Zuschüssen angesammelt, sagte Generalintendant Hasko Weber. Ein Gros dessen sei Landesförderung und bleibe dem DNT erhalten. Das Geld soll für Kosten der anfallenden Generalsanierung genutzt werden.

 

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