Köln - Im kommenden Herbst ist die Oper «Benvenuto Cellini» von Hector Berlioz im Rheinland gleich zweimal zu sehen - in Köln und im unmittelbar benachbarten Bonn. Die zwei Opernhäuser haben sich nicht abgesprochen. Das sei auch nicht üblich, sagte die Kölner Intendantin Birgit Meyer am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte damit einen Bericht des Kölner «Express». «Für mich stellt sich die Frage, warum das alles überhaupt so schlimm ist», sagte sie.
Das Werk von Berlioz spielt an Karneval, und im zweiten Akt heißt es: «Gehen wir in die neue Oper!» Das finden die Kölner sehr passend, weil ihre Oper im November nach mehreren Jahren in das sanierte Stammhaus am Offenbachplatz zurückziehen will. «Von daher war das für uns ein Wurf, und ich habe überhaupt nicht geahnt, dass das irgendwer hier in der Gegend auch plant», sagte Meyer.
Im Dezember habe es «Die Zauberflöte» auch in Köln und in Bonn gegeben und dazu sogar noch in Düsseldorf - und die Auslastung in Köln habe bei 98 Prozent gelegen. «Ich komme ja aus Wien, und da wurden manchmal an einem Tag drei «Zauberflöten» gespielt oder innerhalb von einer Woche drei verschiedene «La Traviatas», und die Häuser waren trotzdem voll», gab Meyer zu bedenken. Es könne ja auch reizvoll sein, verschiedene Inszenierungen ein- und desselben Stückes zu vergleichen. Der Austausch zwischen Köln und Bonn sei trotz der geografischen Nähe auch gar nicht so groß - jede Stadt habe im Wesentlichen ihr eigenes Opernpublikum.