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Familiäre Atmosphäre - Kindermusikfestival erwartet 2.000 Besucher in Oldenburg

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Oldenburg - Mit familiärer Atmosphäre will das Oldenburger Kindermusikfestival in diesem Jahr erneut punkten. "Alle musikbegeisterten Kinder ab vier Jahren zu erreichen, das ist auch bei der zwölften Ausgabe unser Ziel", sagte der Leiter der Musikschule Oldenburg, Gert Kontschakowsky, einer der Veranstalter. Neben Nürnberg und Frankfurt am Main ist Oldenburg die einzige Stadt mit einem eigenständigen Kindermusikfestival. Vom 22. bis 24. Februar werden etwa 2.000 Besucher erwartet.

Für die Oldenburgerin Emily Fröhling ist es ein Heimspiel. Mit Chartsongs und Klassikern ihrer Lieblingssängerin Janis Joplin will die 16-Jährige die Teenies im Saal begeistern. Dass die Musikerin das kann, hat sie bereits vor drei Jahren an gleicher Stelle und als Teilnehmerin der Castingshow "X-Factor" bewiesen. "Es macht einen enormen Spaß, wieder dabei zu sein", sagt Emily Fröhling, die ihre ersten eigenen Songs aufgenommen hat und ab März mit Roger Cicero auf Tour gehen wird. Vorher wird sie ein Extrakonzert beim Oldenburger Kindermusikfestival geben.

Vom 22. bis 24. Februar verwandelt sich das Kulturzentrum PFL in der Oldenburger Innenstadt in einen Konzertsaal zum Mitsingen, Tanzen und Spaß haben. Sechs Konzerte und zwei Ukulele-Workshops: "Viel mehr geht an drei Tagen nicht", sagt Rolf Weinert, künstlerischer Leiter des Oldenburger Kindermusikfestivals und Bassist der Band "Die Blindfische".

Bereits zum 12. Mal organisiert der Musiker das kompakte Festival. Ihn stimmt es traurig, dass die Kindermusik keine Lobby hat. "Kultur für Kinder führt nach wie vor ein Schattendasein", bedauert er und schiebt nach: "Vollkommen zu Unrecht." Mit einem hochwertigen Programm will Weinert Lust auf mehr machen.

Das Publikum hat diese Lust schon. Wenige Tage vor dem Festivalstart sieht es abermals nach einem vollen Haus an drei Tagen aus. Etwa 300 kleine und große Konzertgänger finden pro Veranstaltung Platz. Ein sehr intimer Rahmen, der bei aller Fürsprache auch so bleiben soll. "Bei 300 Leuten pro Konzert hat man noch die Chance, jeden einzelnen zu erreichen", betont Weinert einen der großen Vorzüge des kleinen Festivals.

Auch Gert Kontschakowsky, Leiter der Oldenburger Musikschule, setzt eher auf Klasse denn Masse. "Das Festival ist einzigartig in Norddeutschland. Wir bieten spannende Musik, die Spaß macht."

Festival geht im Herbst erstmals auf Tournee

Tatsächlich ist Oldenburg neben Nürnberg und Frankfurt am Main eine von drei Städten in Deutschland, die ein eigenes Kindermusikfestival organisiert. Und das mit einem schmalen Budget. Etwa 20.000 Euro stehen den Machern zur Verfügung. "Wir könnten ohne weiteres das Ganze größer aufziehen, würden dann aber den wichtigen familiären Rahmen verlieren", sagt Kontschakowsky. Es soll ein Kindermusikfestival auf musikalisch hohem Niveau zu familienfreundlichen Preisen bleiben.

Das Herzstück des Festivals ist die Musik. Kinder ab vier Jahren zu erreichen, ist eine Herausforderung. Das weiß auch "Blindfisch" Weinert. Er hat bei der Künstlersuche großes Augenmerk darauf gelegt, Musiker zu finden, die das können.

Die Hamburgerin Birte Reuver von Hoppla wird Songs aus dem Familienalltag singen und die Kinder in ihrem Leben abholen. Rockiger wird es mit der Kölner Formation Pelemele, die mit dem Leopold, einem Preis deutscher Musikschulen, ausgezeichnet worden sind. "Das sind Garanten eines guten Kindermusikfestivals", sagt Weinert, der auch selbst mit seinen "Blindfischen" auf der Bühne stehen wird.

Um auch den Teenies ab zehn Jahren ein ansprechendes Programm zu bieten, gibt es zum vierten Mal ein Extrakonzert. Die Besonderheit: Ausnahmslos Oldenburger Musiker bestreiten das Programm. "Es ist schwer, Jugendliche in ein Konzert zu locken, wir hoffen sie mit unserer Auswahl zu knacken", erklärt Weinert.

Neben Emily Fröhling und ihrer Band tritt der afrikanische Hip Hop-Sänger Makombe auf, der vor sieben Jahren nach Oldenburg flüchtete und hier eine neue Heimat fand. Musik ohne Grenzen, das ist sein Wunsch und auch der Stil der jungen Band "stereo output", Gewinner der Bandfactory Niedersachsen 2012. "Es wird gespielt, was gefällt", sagt Bandmitglied Jan Beyer. Das kann auch durchaus mal Jazz sein.

Spaß, Kreativität und gute Laune soll das Oldenburger Kindermusikfestival versprühen. Erstmals wird das auch in die Fläche getragen: Im Herbst will das Festival auf Tour durch den Nordwesten gehen. Insgesamt zehn Konzerte zwischen Bremerhaven und Osnabrück sind geplant.
 

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