Bayreuth - Ob aus China, Turkmenistan, Thailand oder aus der Türkei: Aus der ganzen Welt kommen junge Künstler und angehende Kulturmanager in diesem Sommer erneut nach Bayreuth. 300 Teilnehmer aus 30 Nationen kann Intendantin Sissy Thammer zum 65. Festival junger Künstler begrüßen, das am 3. August beginnt.
Thammer will der Frage nachgehen, was Kultur in Krisenzeiten bewirken kann. Das Festival habe sich der Förderung interkultureller Kompetenz verschrieben, sagte sie am Donnerstag bei der Vorstellung des Programms: «Man muss Konflikte aushalten, sie aufnehmen, man muss Mut und Geduld haben für den Dialog - immer und immer wieder.»
Bis zum 27. August sind zahlreiche Konzerte, Symposien und Workshops geplant. «Wir leisten künstlerische Arbeit, aber auch politische Bildungsarbeit», betonte Thammer.
Dank des Festivals junger Künstler ist Bayreuth im Sommer nicht nur zum Treffpunkt für alle Anhänger der Richard-Wagner-Festspiele geworden, sondern auch für den Künstlernachwuchs aus aller Welt. Einige Konzerte soll es wieder speziell für Menschen geben, die nicht selbst zu Kulturveranstaltungen kommen können - also etwa im Krankenhaus, im Gefängnis oder im Pflegeheim.
Seit Gründung des Festivals im Jahr 1950 waren 26 000 junge Künstler aus mehr als 80 Ländern in Bayreuth zu Gast und gaben 5200 Konzerte.