Sommerliche Musiktage Hitzacker ziehen positives Fazit +++ Über 44.000 Zuschauer bei Domstufen-Festspielen in Erfurt +++ Fast 128.000 Gäste – Bregenzer Festspiele vor Halbzeit +++ Millionen-Defizit beim Fusion-Festival
Sommerliche Musiktage Hitzacker ziehen positives Fazit
Hitzacker (dpa/lni) – Die Organisatoren der Sommerlichen Musiktage Hitzacker haben ein positives Fazit der 77. Ausgabe des Kammermusik-Festivals im Wendland gezogen. Die Einnahmen lägen gerade einmal fünf Prozent unter denen im pandemiefreien Jahr 2019, sagte Christian Strehk, Vorstandsvorsitzender des Festival-Trägervereins, nach Ende des Festivals am Montag.
Die Besucherzahlen lagen bei 7500. „Damit stehen wir im Vergleich recht gut da“, sagte Intendant Oliver Wille. „Bedenkt man, wie experimentell und inhaltlich anspruchsvoll das Programm größtenteils war, spricht das ausdrücklich für unser abenteuerlustiges Publikum.“
Nach dem Motto „Zeit.Räume“ wird das 78. Festival vom 29. Juli bis 6. August 2023 unter dem Motto „Mozart“ stattfinden. Zu den eingeladenen Ensembles und Künstlern gehören Isabel Faust und Alexander Melnikov, Jörg Widmann, Antje Weithaas und Dénes Várjon, das Cuarteto Casals, das Atos Trio, Barbara Buntrock, Matthias Kirschnereit und Sarah Maria Sun. Geplant ist ein spektakuläres Projekt namens „Green Dome“, ein begehbarer Raum aus Pflanzen(haut), in dem einheimische Pflanzen und deren „Kommunikation“ mit Besuchern durch interaktive Kompositionen hörbar werden.
Über 44.000 Zuschauer bei Domstufen-Festspielen in Erfurt
Erfurt (dpa/th) – Die insgesamt 21 Aufführungen der Oper „Nabucco“ bei den diesjährigen Domstufen-Festspielen haben mehr als 44 000 Besucher vor dem Erfurter Dom gesehen. Außerdem konnten gut 1400 weitere Musikliebhaber das Orchester, das aus dem Theater per Glasfaser ins Freie übertragen wurde, bis zum Sonntag im Großen Haus verfolgen, wie das Theater am Montag mitteilte. Auch die Domstufen-Festspiele für Kinder mit der Oper „Petterson und Findus und der Hahn im Korb“ sahen fast 5000 Besucher.
Nächstes Jahr zeigt das Theater Erfurt die Oper „Fausts Verdammnis“ von Hector Berlioz auf den Erfurter Domstufen. Premiere soll dann am 7. Juli sein.
Fast 128.000 Gäste – Bregenzer Festspiele vor Halbzeit
Bregenz (dpa) – Trotz zwei von der Bodensee-Bühne weg verlegter Aufführungen ziehen die Bregenzer Festspiele kurz vor der Halbzeit eine positive Zwischenbilanz. Inklusive der für Donnerstag geplanten 13. von 26 Aufführungen der Oper „Madame Butterfly“ von Giacomo Puccini würden in Bregenz mehr als 127.600 Besucher erwartet, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. Rund 88 000 der Gäste hätten dann die Auftritte auf der Seebühne verfolgt, die anderen Besucher hätten sich Stücke im Festspielhaus und im Theater am Kornmarkt angesehen.
Zweimal mussten demnach auch die Seebühnen-Gäste ins Festspielhaus umziehen. Die Premiere musste wegen schlechten Wetters nach einer knappen Stunde ins Gebäudeinnere umziehen, eine weitere Vorstellung wurde noch vor Beginn ins Trockene verlegt. Jeweils mehr als 5000 Besucher hätten im Festspielhaus wegen weniger Zuschauerkapazitäten keine Plätze bekommen und erhielten deshalb ihr Geld zurück.
Die restlichen Aufführungen von „Madame Butterfly“ bis 21. August sind nach Angaben der Veranstalter ausverkauft, vereinzelt gebe es Restkarten. Insgesamt stehen bei den 76. Bregenzer Festspielen rund 80 Veranstaltungen auf dem Programm, für die 220.000 Karten aufgelegt wurden. Rund 90 Prozent der Tickets waren schon zu Beginn gebucht.
Millionen-Defizit beim Fusion-Festival
Lärz (dpa/mv) – Eines der größten Festivals in Mecklenburg-Vorpommern, die Fusion auf einem ehemaligen Militärflugplatz in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte), meldet ein „großes finanzielles Defizit“. In einem Newsletter schreiben die Organisatoren, man rechne mit einer Fehlsumme von 1,5 bis 2 Millionen Euro. Es müsse schnell gehandelt werden, „damit nicht das gesamte Projekt Kulturkosmos in eine existenzielle Krise rutscht“.
Als Gründe für das Defizit werden „enorme Preissteigerungen“ für Materialien, Dienstleistungen, Technik und Infrastruktur genannt. „Was wir auch unterschätzt hatten, war der Mehraufwand und die damit verbundenen Kosten für den Aufbau des Festivals und der Infrastruktur nach zwei festivalfreien Jahren.“
Um das Defizit auszugleichen, planen die Organisatoren dem Newsletter zufolge unter anderem den Verkauf von Immobilien, darunter zwölf Baugrundstücke in der Gegend. Auch wurde um Spenden gebeten.
In diesem Jahr durften laut Fusion nach Behördenvorgaben 80.000 Teilnehmer einschließlich Mitwirkende auf dem Festivalgelände sein.
Bei 15.000 Mitwirkenden seien damit maximal 65.000 zahlende Besucher möglich gewesen, so die Organisatoren. 64.000 Tickets seien verkauft worden. In früheren Jahren seien 70.000 Besucher möglich gewesen. Diese Einnahmen fehlten.