Völklingen - Komponist Heiner Goebbels hat ein positives Fazit seiner Aufführungen im ehemaligen Eisenwerk Völklinger Hütte gezogen. «Das Wetter war großartig. Während einer Aufführung auch mal in die Sterne schauen zu können, ist ein seltenes Glück», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Es sei jedoch schade, dass einige der 120 Plätze auf der Tribüne frei geblieben seien. «Offenbar ist für viele Völklingen sehr weit weg.» Das gut einstündige Goebbels-Stück «862 - Eine Orakelmaschine» läuft am Wochenende letztmals an der einstigen Kohlenstampfmaschine im Unesco-Weltkulturerbe. Das Kunstwerk aus Licht, Musik und Stimmen hatte am 1. September in der früheren Saar-Kokerei Premiere gefeiert.
Was bleibe, sei die große Resonanz des Publikums für eine unvergleichliche Erfahrung, sagte der künstlerische Grenzgänger. «Und persönliche Begegnungen mit Menschen, die vor 40, 50 oder sogar 70 Jahren an dieser Maschine gearbeitet haben und sich dafür bedanken, dass wir den Ort auf poetische Weise wieder zum Leben erweckt haben.»
Die Völklinger Hütte, das weltweit einzig erhaltene Eisenwerk aus dem Industriezeitalter, ist seit 1994 Weltkulturerbe der Unesco. Ihn reize an solchen industriellen Erinnerungsorten, «dass sie uns immer auch mit der Realität konfrontieren», sagte Goebbels. «Sie verzeihen nichts: kein «so tun als ob».»
Der 1952 im pfälzischen Neustadt an der Weinstraße geborene Goebbels lebt seit 50 Jahren in Frankfurt/Main und ab und zu in Berlin. Als Künstler ist er weltweit unterwegs. Demnächst stehen etwa Konzerte in Schottland an.