München - Erstmals seit seiner Berufung zum neuen Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker leitet Lorin Maazel am Dienstag (11. Mai) ein Konzert mit seinem künftigen Orchester. Auf dem Programm des Abokonzerts in der Münchner Philharmonie steht Anton Bruckners monumentale 8. Symphonie, wie die Philharmoniker mitteilten. Das 80-minütige Werk mit seinem berühmten, abgeklärten Adagio und gewaltigen Steigerungswellen gilt als Gipfelpunkt des symphonischen Repertoires der Spätromantik.
Maazel springt für Christian Thielemann ein, der den Angaben zufolge erkrankt ist. Ursprünglich wollte der Noch-Chef des Orchesters neben einer Bach-Bearbeitung von Arnold Schönberg Bruckners 5. Symphonie dirigieren, die er schon im September 2004 zu seinem Münchner Einstand mit großem Erfolg aufgeführt hatte.
Maazel wird ab der Saison 2012/2013 Nachfolger von Thielemann. Der wechselt nach einem heftigen Kompetenzstreit mit seinem Orchester zur Sächsischen Staatskapelle nach Dresden. Maazel war von 1993 bis 2002 Chefdirigent des BR-Symphonieorchesters und gilt als einer der besten, aber auch teuersten Dirigenten weltweit. Die Berufung des 80-jährigen nach München war zum Teil auf Kritik gestoßen, weil manche Kritiker Maazel nicht zutrauen, dem Orchester neue Impulse zu geben.
(nmz-bl) - Bleibt zu wünschen, dass Christian Thielemann schnell gesunden möge: Am 18. und 19. Mai will er "seine" künftige Sächsische Staatskapelle im Wiener Musikverein dirigieren. Es wäre der erste Autritt des designierten Chefdirigenten außerhalb Dresdens.