Im Wiener Ronacher wurden gestern Abend zum neunten Mal die Nestroy-Theaterpreise für herausragende Leistungen am deutschsprachigen Theater vergeben. Für sein Lebenswerk wurde Peter Zadek ausgezeichnet. Doch der große, alte Mann des deutschsprachigen Theaters glänzte durch Abwesenheit.
Laudator Matthias Matussek würdigte Zadek als großen Theatermagier, der mit vollem Einsatz stets gegen den Strom schwimme, ein Einzelgänger im heute oftmals dröhnenden Theaterbetrieb - was diesem wieder Kritik von Bernd Wichs, Intendant des Deutschen Theaters Berlin und Preisträger für die beste Inszenierung der vergangenen Saison, einbrachte.
In elf Kategorien wurden die besten Leistungen der vergangenen Saison auf österreichischen Bühnen sowie die "Beste deutschsprachige Aufführung" gewürdigt:
- „Ratten“ von Gerhart Hauptmann in der Inszenierung von Michael Thalheimer, Deutsches Theater Berlin, Intendant Bernd Wilms (Beste deutschsprachige Aufführung)
- Stefan Bachmann mit „Verbrennungen“ von Wajdi Mouawad, Akademietheater (Beste Regie)
- Viktor Bodó für „Alice“ nach Lewis Carroll, Schauspielhaus Graz (Beste Ausstattung)
- Regina Fritsch als Nawal in „Verbrennungen“ von Wajdi Mouawad, Akademietheater (Beste Schauspielerin)
- Markus Hering als Hermile in „Verbrennungen“ von Wajdi Mouawad, Erich in „Freier Fall“ von Gert Jonke und C in „Pool (kein Wasser)“ von Mark Ravenhill, Akademietheater (Bester Schauspieler)
- André Pohl als Alfons in „Der jüngste Tag“ von Ödön von Horváth, Theater in der Josefstadt (Beste Nebenrolle)
- Sebastian Wendelin als Sebastian in „Der junge Till“ von Gregor Barcal und Alex Scheurer sowie in mehreren Rollen in „I Furiosi“ nach Nanni Balestrini, Rabenhof Theater (Bester Nachwuchs)
- Andreas Beck für den Neustart im Schauspielhaus Wien ( Spezialpreis)
- Gert Jonke für „Freier Fall“ im Akademietheater (Bestes Stück – Autorenpreis)
- Volker Schmidt mit „komA“, New Space Company und Dschungel Wien (Beste Off-Produktion)