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Neuer Gärtnerplatz-Intendant präsentiert erstes Programm - Bühne geht auf Wanderschaft

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München - Mit einem neuem Leitungsteam und einem ebenso neuen Programm aus Oper, Operette, Musical und Ballett geht das Münchner Gärtnerplatztheater in der nächsten Saison erstmals auf Wanderschaft. Mindestens zwei Jahre wird das Stammhaus am Gärtnerplatz wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten geschlossen sein.

Frühestens zur Saison 2014/2015 könnte das angestammte Haus wieder bespielt werden. Der designierte Intendant des Gärtnerplatztheaters, Josef Ernst Köpplinger, warnte aber am Freitag vor übertriebener Eile bei der Sanierung. Um "Flüchtigkeitsfehler" zu vermeiden, sei es unter Umständen besser, erst 2015/2016 wieder zu öffnen.

"Ich würde das Haus am liebsten zur Münchner Volksoper machen", sagte Köpplinger bei der Präsentation seiner ersten Spielzeit. Die Sparten Oper, Operette, Musical und Tanz wolle er mit "gleicher Liebe und in gleichem Maße" pflegen. Zusammen mit Köpplinger tritt der Venezianer Marco Comin, derzeit stellvertretender Generalmusikdirektor am Staatstheater in Kassel, als neuer Chefdirigent des Gärtnerplatz-Orchesters an. Neuer Ballettdirektor wird der gebürtige Salzburger Karl Alfred Schreiner. Köpplinger selbst folgt auf Ulrich Peters, der an die Städtischen Bühnen ins westfälische Münster wechselt.

Eröffnet wird die Saison 2012/2013 mit Ralph Benatzkys populärem Singspiel "Das Weiße Rössl" in Köpplingers Regie und mit Maximilian Schell als Kaiser. Ein weiterer Höhepunkt der Spielzeit ist die Uraufführung von Friedrich Cerhas neuer Oper "Der Präsident". Der österreichische Komponist war vor allem mit seiner Vervollständigung von Alban Bergs Oper "Lulu" bekannt geworden und wird in diesem Jahr mit dem renommierten Ernst-von-Siemens-Musikpreis geehrt. Mit Gaetano Donizettis "Don Pasquale" gibt die Kammersängerin und langjährige Intendantin des Tiroler Landestheaters in Innsbrucker Oper, Brigitte Fassbaender, in München ihr Regiedebüt.

Mehr als 200 Veranstaltungen

Weitere Projekte sind die Musicals "Das Dschungelbuch", "Cabaret" und "Anything goes", die Operette "Der Bettelstudent" von Carl Millöcker sowie die Ballette "Dornröschen" von Peter Tschaikowsky und "Memento mori" auf Trauermusiken von Luigi Cherubini und Giovanni Battista Pergolsei. Arthur Honeggers Oratorium "Johann auf dem Scheiterhaufen" steht als konzertante Darbietung auf dem Spielplan. Geboten werden in der kommenden Saison mehr als 200 Veranstaltungen an über ganz München verteilten Spielstätten: der Interimsspielstätte des Deutschen Theater in Fröttmaning, dem Prinzregententheater, der Reithalle, dem Cuvilliéstheater und der Alten Kongresshalle auf der Schwanthaler Höhe.

Köpplinger will für die Zeit der Wanderschaft eine Art Stagione-Betrieb einführen, bei dem die Produktionen en suite, also mehrfach hintereinander mit der gleichen Besetzung gespielt werden und dann zunächst aus dem Spielplan verschwinden. Allein das "Weiße Rössl" wird 34 Mal gezeigt, wobei eine Kooperation mit dem Deutschen Theater dem Gärtnerplatztheater neue Publikumsschichten erschließen soll. Später wolle er zu einem abgespeckten Repertoirebetrieb zurückkehren und aus dem bisherigen Repertoire die Produktionen "Hänsel und Gretel", "Martha" und Mozarts "Figaro" übernehmen.
 

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