Chemnitz - Mit der Wagner-Oper «Die Meistersinger von Nürnberg» verabschieden sich gleich zwei führende Theaterköpfe vom Chemnitzer Opernpublikum. Am Samstag feiert die letzte Inszenierung von Generalmusikdirektor Frank Beermann und Chefregisseur Michael Heinicke Premiere.
Die Opernaufführungen Beermanns fanden immer wieder überregionale Beachtung. Für CD-Einspielungen wurde der Dirigent zweimal mit dem «Echo Klassik» ausgezeichnet. Er arbeitete seit 2007 in Chemnitz und wird nach Angaben einer Sprecherin nach Ende der Spielzeit freischaffend tätig sein. Einen Nachfolger für die Stelle des Chefdirigenten gebe es noch nicht.
Heinicke kann auf mehr als ein Vierteljahrhundert am Chemnitzer Opernhaus und mehr als 50 Inszenierungen zurückblicken, darunter alle zehn Bayreuther Wagner-Opern. Der scheidende Operndirektor geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Patrick Wurzel vom Münchner Gärtnerplatztheater.
Die 1861 entstandenen «Meistersinger» sollten Richard Wagner eigentlich aus einer akuten finanziellen Klemme heraushelfen, während er an seinem Mammutwerk «Der Ring des Nibelungen» arbeitete. Die einzige heitere Oper des Komponisten kam aber erst sieben Jahre später zur Uraufführung. In Chemnitz war sie letztmalig 1997 zu sehen.