Dresden - Erstmals bringt die Cappella Sagittariana Dresden in ihrer jetzigen Zusammensetzung in der Semperoper Dresden eine Oper zur Aufführung. Am 2. April steht »L’incoronazione di Poppea« von Claudio Monteverdi in der Inszenierung von Florentine Klepper auf dem Spielplan.
Musiker der Sächsischen Staatskapelle Dresden gründeten in den 70er-Jahren das Barockorchester Cappella Sagittariana Dresden und besannen sich damit auf ihre historischen Wurzeln in der Dresdner Hofkapelle und der Hofoper sowie deren bedeutenden Kapellmeister Heinrich Schütz.
Mit den Protagonisten Bernd Haubold (Viola da gamba und Violone), Wolfram Just (Violine und Viola d’amore) sowie Wolfram Steude (Orgelcontinuo) entwickelte sich die Cappella Sagittariana Dresden rasch zu einem der führenden Ensembles seiner Art im damaligen Ostteil Deutschlands. Die Musiker unternahmen in den folgenden Jahren viele Konzertreisen u.a. nach St. Petersburg, nach Westdeutschland sowie ins europäische Ausland. Eine rege Zusammenarbeit mit bekannten Musikerpersönlichkeiten wie dem Tenor Peter Schreier und dem Alte-Musik-Spezialisten Frieder Bernius brachten viel Anerkennung und machten das Ensemble weithin bekannt. Als Wolfram Steude in den 1980er-Jahren im Rahmen seiner Arbeit an den Musikquellen der damaligen Sächsischen Landesbibliothek Dresden die Stimmbücher zum »Schwanengesang«, dem Opus ultimum von Heinrich Schütz, wiederentdeckte, war es die damalige Cappella Sagittariana Dresden, die dieses bedeutende Werk der deutschen Musikliteratur in seiner Gesamtheit nach über 300 Jahren erstmalig wieder aufführte und auf Schallplatte veröffentlichte.
2006 vereinigte sich die Cappella Sagittariana in der Kapelle des Dresdner Residenzschlosses mit dem Ensemble »Alte Musik Dresden« (1993 von Mitgliedern der Dresdner Philharmonie gegründet) zur neuen Cappella Sagittariana Dresden. In dieser Zusammensetzung tritt das mit historischen Instrumenten besetzte Barockorchester nun erstmals in der Semperoper Dresden als Opernorchester auf – ein Bekenntnis zur Historie der Sächsischen Staatskapelle.
Weitere Aufführungen am 5., 9., 12. und 15. April, am 6., 9. und 26. Mai sowie in der Spielzeit 2011/12 am 15., 22., 26. und 30. Oktober 2011