Salzburg - Überschattet von einem Finanzskandal beginnen am Samstag (27. März) die Salzburger Osterfestspiele 2010. Eröffnet wird das Festival der Berliner Philharmoniker mit Richard Wagners «Götterdämmerung», dem letzten Teil der Trilogie «Der Ring des Nibelungen». Chefdirigent Sir Simon Rattle hatte den «Ring» seit 2007 in Zusammenarbeit mit dem «Festival d'Art lyrique» im südfranzösischen Aix en Provence erarbeitet. Regie führt wieder der Franzose Stéphane Braunschweig.
In der Rolle des Siegfried wird dieses Jahr allerdings nicht der kanadische Tenor Ben Heppner zu hören sein. Für den erkrankten Künstler springt Stefan Vinke ein, der nach Angaben des Festivals zu den führenden deutschen Heldentenören zählt. Die Rolle der Brünnhilde wird wieder von der schwedischen Sopranistin Katarina Dalayman verkörpert, der Hagen von dem russischen Bass Mikhail Petrenko.
Neben der «Götterdämmerung» stehen bis 5. April mehrere Konzerte der Philharmoniker auf dem Programm. Unter Rattle erklingt unter anderem Johann Sebastian Bachs «Matthäuspassion». Stardirigent Mariss Jansons leitet eine Aufführung von Giuseppe Verdis «Missa da Requiem» mit Tenor Jonas Kaufmann als Solist. Werke von Joseph Haydn stehen im Zentrum der Kammermusikreihe «Kontrapunkte».
Die Osterfestspiele stehen im Schatten eines Finanzskandals. Der frühere Festspiel-Intendant Michael Dewitte und der ehemalige Technikdirektor der Salzburger Festspiele, Klaus Kretschmer, werden zusammen mit weiteren Personen verdächtigt, das Oster- und Sommerfestival um insgesamt rund zwei Millionen Euro betrogen zu haben. Als Nachfolger Dewittes wurde der britische Musikmanager Peter Alward mit einer Neuausrichtung des Festivals betraut.