München/Garmisch-Partenkirchen – Das Spannungsverhältnis zwischen hochfliegender künstlerischer Existenz und bodenständigem Bürgertum in der Person des Komponisten Richard Strauss ist Thema des Richard-Strauss-Festivals 2011 in Garmisch-Partenkirchen. Dazu lesen Festivalintendantin Brigitte Fassbaender und Christian Strauss, Enkel des Komponisten, aus dem teilweise skurrilen Briefwechsel der Eheleute Richard und Pauline Strauss.
Musikalischer Höhepunkt des Festivals vom 4. bis 10. Juni ist eine konzertante Aufführung der Strauss-Oper "Intermezzo", einer "bürgerlichen Komödie", durch das Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks (BR) unter seinem Chefdirigenten Ulf Schirmer.
In weiteren Orchesterkonzerten spielen das Brussels Philharmonic unter Michel Tabachnik und die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern unter Christoph Poppen unter anderem Strauss autobiografische Tondichtung "Ein Heldenleben" und seine "Symphonia Domestica". Einen Gesangsabend bestreitet Bariton Thomas Quasthoff, der zusammen mit Fassbaender auch in einem Künstlergespräch zu erleben ist. Die Sopranistin Julia Varady, Ehefrau des Liedinterpreten Dietrich Fischer-Dieskau, wird einen Meisterkurs geben. Strauss (1864-1949), einer der wichtigsten Komponisten der Spätromantik, lebte und komponierte lange Jahre in seinem Landhaus in Garmisch-Partenkirchen, wo er 1949 auch starb.