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Ruhrtriennale blickt auf Krise der Demokratie. Foto: Christophe Raynaud de Lage
Ruhrtriennale plant trotz Corona für 2020 - wieder mit Marthaler. Foto: Christophe Raynaud de Lage
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Ruhrtriennale plant trotz Corona für 2020 - wieder mit Marthaler

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Bochum - Marthaler, Kentridge, Coulibaly: Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp setzt in ihrer letzten Saison auf einige Künstler, die schon vorherige Spielzeiten schmückten. Doch die Corona-Epidemie schwebt wie ein Damokles-Schwert über Proben und Festival.

Die Macher der Ruhrtriennale treiben ihre Planungen für das renommierte Musiktheater- und Tanzfestival in der Hoffnung auf ein rechtzeitiges Abflauen der Corona-Epidemie voran. 

«Wir hoffen sehr, dass die Ruhrtriennale im August und September stattfinden kann und treffen alle Vorbereitungen, die dafür nötig sind», sagte Stefanie Carp am Donnerstag anlässlich der Vorstellung des Programms. Man beobachte die Situation aber aufmerksam. 

Von 14. August bis 20. September stehen insgesamt 124 Veranstaltungen auf dem Programm des Festivals - 33 Produktionen, darunter viele Uraufführungen und einige Deutschlandpremieren. Mehr als 700 Kunstschaffende aus 40 Ländern sind den Planungen zufolge beteiligt. 

Mit der Saison 2020 startet die künstlerische Leiterin Stefanie Carp ihre dritte und letzte Spielzeit. Abermals hat sie sich den Schweizer Regisseur Christoph Marthaler als «Artiste associé» an die Seite geholt. Er wird sich in der neuen Musiktheaterproduktion «Die Verschollenen (für großes Orchester)» mit der Verlorenheit sowie dem Suchen und Finden von Utopien befassen. 

Auch der südafrikanische William Kentridge ist nach seiner Eröffnungsproduktion «The Head and the Load» der vergangenen Saison kein Unbekannter für das Triennalepublikum: Er kehrt mit dem neuen Werk «Wait for the Sibyl. The Moment has gone» zurück, das animierte Zeichnungen, Film, Performance und Oper kombiniert. Ebenfalls erneut dabei ist der argentinische Theatermacher Mariano Pensotti, dieses Mal mit der Uraufführung von «Los Años ». Das Stück begleitet einen Mann in unterschiedlichen Lebensabschnitten. 

Carp sieht das Festival, wie es in der Mitteilung heißt, auch als «Chance, Gesellschaft anders zu denken und neu zu gestalten» - und so folgen viele Arbeiten politischen oder philosophischen Ansätzen: Der Choreograf Serge Aimé Coulibaly etwa entwickelt gemeinsam mit seinem Faso Dance Théâtre und Workshop-Teilnehmern aus Belgien, Burkina Faso, Mali und Tunesien die szenisch-choreografische Arbeit «Wakatt», mit der er zum Widerstand gegen die manipulativen Machthaber der Welt aufruft. 

Wegen der aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Epidemie arbeite das Ruhrtriennale-Team derzeit größtenteils im Homeoffice, berichtete Carp. Die Proben für die meisten Stücke beginnen aber erst im Mai. «Es bleibt abzuwarten, ob es zu Probeneinschränkungen kommen muss und was dann daraus folgen würde», sagte Carp. Auch Reisebeschränkungen seien noch nicht zum Problem für die Vorbereitungen geworden - «aber es kann natürlich dazu kommen.» Die Künstlerinnen müssten versuchen sich kreativ an die Gegebenheiten anzupassen. 

Das gilt letztlich für das gesamte Festival. Gefragt nach einem Plan B in Zeiten einer Pandemie antwortete Carp: «Wir wünschen uns den Plan A und arbeiten daran, ihn zu realisieren.» Komme es anders, müsse man natürlich kreativ sein.

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