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Ruhrtriennale zieht positive Bilanz zu Goebbels' erster Saison

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Bochum - Es war die erste Festivalsaison unter dem neuen künstlerischen Leiter Heiner Goebbels und seine Programmauswahl kam beim Publikum offenbar an: Etwa 50.000 Besucher hätten sich in diesem Jahr die Produktionen des sechswöchigen Festivals angesehen, sagte der Geschäftsführer der Kultur Ruhr GmbH, Lukas Crepaz, am Freitag in Bochum. Die Auslastung habe bei 85 Prozent und somit etwa auf dem Niveau der Vorjahre gelegen.

 


Goebbels fühlt sich dadurch bestätigt und will daher seinen Ansatz, auch ungewöhnliche Produktionen zu zeigen, im kommenden Jahr fortführen. Zur Eröffnung der Spielzeit 2013 werde er das Stück "Delusion of the Fury" inszenieren, kündigte der künstlerische Festivalleiter an. Dabei handele es sich um das Schlüsselwerk des amerikanischen Komponisten Harry Partch, der für ihn einer der originellsten Künstler und Musiker des 20. Jahrhunderts sei, sagte Goebbels.

In Europa ist Partch allerdings eher unbekannt - und das hat seinen Grund. Für seine Stücke entwickelte er nicht nur ein eigenes Tonsystem, sondern auch spezielle Instrumente. Wer seine Stücke inszenieren will, muss also erst einmal die Instrumente bauen. Diese Hürde hat wohl mit dazu geführt, dass "Delusion of the Fury" seit seiner Uraufführung 1969 an der University of California in Los Angeles bislang nur ein einziges weiteres Mal inszeniert wurde, wie Goebbels sagte. Für die Bochumer Aufführung haben die Vorbereitungen bereits begonnen. Die Instrumente würden bereits nachgebaut, erste Proben seien bereits für die kommende Woche geplant, sagte Goebbels. Denn die Musiker müssen den Umgang mit den speziellen Instrumenten erst lernen.

Prometheus besonders erfolgreich
Mit seiner ersten Saison, die am Sonntag (30. September) zu Ende geht, zeigte sich Goebbels zufrieden. Viele Vorstellungen seien ausverkauft gewesen. Als besonderer Erfolg habe sich die altgriechische "Prometheus"-Inszenierung von Lemi Ponifasio herausgestellt - dabei habe der neuseeländische Choreograf und Regisseur zuvor noch nie eine Oper inszeniert, sagte Goebbels. Anhand des Zuschauerzuspruchs könne man sehen, dass ein Festival auch Erfolg haben könne, wenn es auf zeitgenössische Kunst setze, fügte Crepaz hinzu.

Wie das Festivalprogramm bei Kindern ankam, wird sich am Sonntag zeigen. Eine junge Jury wird zum Abschluss der Spielzeit bekannt geben, was ihr am besten, und was ihr gar nicht gefallen hat und dafür die Children's Choice Awards vergeben. Danach verabschiedet sich das Festival für dieses Jahr. Im kommenden Jahr geht es am 23. August weiter.
 

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