Saarbücken - Das Saarländische Staatstheater will in der Spielzeit 2010/2011 die Wirtschafts- und Finanzkrise thematisieren. Die Krise werde von vielen Menschen «als Schock empfunden», aus dem die «Gesellschaft überhaupt noch nicht wieder aufgewacht ist», sagte Generalintendantin Dagmar Schlingmann in Saarbrücken.
Unter dem Motto «Ich versteh die Welt nicht mehr» werde das Theater in allen drei Sparten des Hauses die gesellschaftliche Entwicklung, die von Menschen immer mehr Flexibilität und Mobilität abverlange und ein Gefühl von Desorientierung und Verunsicherung schaffe, zur Diskussion stellen.
Das Schauspiel eröffnet die Spielzeit mit den Klassikern «Hamlet» von William Shakespeare in der Inszenierung von Schlingmann selbst im Großen Haus (17. September) und «König Ödipus» von Sophokles, inszeniert von Antje Thoms in der Alten Feuerwache. Darüber hinaus gibt es Kooperationen mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und dem Theater Würzburg.
In der Oper stehen unter anderem «Turandot» von Giacomo Pucchini (Premiere 11. September) und «Die schöne Helena» von Jacques Offenbach (Premiere 23. Oktober) auf dem Programm. Daneben wartet das Staatstheater mit der Uraufführung von «Der Cid» des deutsch-französischen Komponisten Théodore Gouvny auf. Der in Saarbrücken geborene Komponist verkörpere wie kaum ein anderer Künstler die wechselvolle Geschichte der Grenzregion, betonte Operndirektor Berthold Schneider.
Das Ballett unter Leitung von Marguerite Donlon zeigt in der Alten Feuerwache gleich vier Uraufführungen. Außerdem sind unter Leitung von Generalmusikdirektor Toshiyuki Kamioka unter anderem acht Sinfonie- und zehn Kammerkonzerte geplant.