Salzburg - Bei den Salzburger Osterfestspielen wird es am Samstag (16. April) erstmals seit Jahren wieder eine echte Premiere geben. Auf dem Spielplan des kleinen, aber feinen Festivals steht Richard Strauss' Oper «Salome» in einer Neuinszenierung des international renommierten, in Oslo geborenen Regisseurs Stefan Herheim.
Mit der US-Sopranistin Emily Magee als Salome, dem dänischen Tenor Stig Andersen als Herodes, Hanna Schwarz als Herodiass und dem britischen Bass-Bariton Iain Paterson als Johanaan ist auch das Sängerensemble prominent besetzt. Im Orchestergraben sitzen, wie bei den Osterfestspielen üblich, die Berliner Philharmoniker unter ihrem Chefdirigenten Sir Simon Rattle.
In den vergangenen Jahren hatte es zu den Osterfestspielen immer nur eine Art «zweiten Aufguss» gegeben, was die Exklusivität des von Herbert von Karajan begründeten Festivals schmälerte. Die vier Teile von Richard Wagners Bühnentetralogie «Der Ring des Nibelungen» waren mit dem Festival d'Aix en Provence koproduziert worden, wo die jeweiligen Neuinszenierungen erstmals gezeigt wurden, bevor sie nach Salzburg kamen.
Nach dem Finanzskandal um die Osterfestspiele, dessen strafrechtliche Aufarbeitung noch aussteht, wurde das Festival unter dem geschäftsführenden Intendanten Peter Alward neu positioniert. In Zukunft sollen die eigentlichen Premieren immer zuerst in Salzburg stattfinden. Über eine Zusammenarbeit mit dem Teatro Real in Madrid unter Gerard Mortier, einst Intendant der Salzburger Festspiele, wird die Öffentlichkeit am Sonntag bei einer Pressekonferenz informiert.
Neben der «Salome», die zweimal gegeben wird, bieten die Osterfestspiele 2011 bis zum 25. April noch sechs Sinfoniekonzerte mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle und Gustavo Dudamel sowie der Geigerin Julia Fischer als Solistin. Mitglieder und Stipendiaten der Berliner Philharmoniker gestalten das Beiprogramm «Kontrapunkte» bei dem unter anderem Igor Strawinskys «Geschichte vom Soldaten» zu erleben ist. Die Osterfestspiele wurden 1967 von Herbert von Karajan gegründet. Der 1989 verstorbene Dirigent wollte damit seinen Berliner Philharmonikern eine neue Plattform verschaffen.
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