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Schau zeigt Jahrhunderttänzer Nijinsky erstmals als Maler

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Hamburg (ddp-nrd). Die Hamburger Kunsthalle und die Stiftung John Neumeier präsentieren den russischen Tänzer und Choreografen Vaslaw Nijinsky (1889-1950) erstmals als Maler. Neben seiner Laufbahn als bekanntestes Mitglied der legendären Compagnie Ballets Russes habe Nijinsky um 1919 eindringliche Farbmalereien geschaffen, die der modernen Kunst seiner Zeit in Paris verblüffend nahe standen, sagte Kunsthallen-Direktor Hubertus Gaßner.

Die Bilder werden in der Schau «Tanz der Farben. Nijinskys Auge und die Abstraktion» ab Mittwoch (20. Mai) präsentiert. Nach Angaben des Hamburger Ballettintendanten John Neumeier handelt es sich bei den Werken nicht um Zufallsbilder. «Es sind Bilder, die aus einer emotionalen Inspiration entstanden sind, die aber auch mit einem gewissen Können und einer genauen Technik entstanden sind», sagte der Nijinsky-Bewunderer im ddp-Interview.

Gaßner zufolge kreierte der Tänzer mit fein gezeichneten farbigen Kreisen und Ellipsen Serien von Blättern, die Raum und Blick vernetzen und Rhythmus und Farbe zu einer gemalten Choreographie intensiver Emotionen verdichten. Durch Nijinskys Augen stelle die Ausstellung neue Wurzeln der abstrakten Kunst vor und zeige sein zeichnerisches Werk erstmals im Kontext der visuellen Moderne seiner Zeit.

So ist die Schau zum 100. Jubiläum der Ballets Russes mit etwa 100 Werken von Nijinsky zu sehen und weiteren rund 100 Arbeiten der Maler Sonia Delaunay-Terk, Alexandra Exter, Vladimir Baranov-Rossine, Leopold Survage und Frantisek Kupka. In einer gesonderten Sektion wird bis 16. August zudem die historische Figur des Jahrhunderttänzers durch Fotografien, Plakate, Gemälde und Skulpturen zeitgenössischer Künstler lebendig.

 

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