Koblenz - Chormusik soll vielfältig sein: In einer noch laufenden Umfrage des Chorverbands Rheinland-Pfalz zeigt sich ein weit verbreiteter Wunsch nach einem weltlichen, gemischten und vielsprachigen Rock-Pop-Chor mit Ausflügen in die Gospelmusik.
Das teilte die Vereinigung von Chören anlässlich ihres Verbandstags am Samstag in Koblenz mit. An der am 29. März endenden Befragung hätten bisher landesweit 495 Bürger teilgenommen. Fast 19 Prozent seien keine aktiven Chorsänger. Nahezu 53 Prozent kritisierten, das Schulfach Musik werde sehr vernachlässigt.
«Idealerweise bilden sich aus einem gemischten Chor heraus verschiedene Ensembles mit ihren eigenen Genres», teilte Medienreferent Dieter Meyer mit. «Das macht den Überraschungseffekt bei Konzerten umso größer, das Konzertprogramm wird automatisch bunter und vielfältiger.»
Chormitglieder wollen nach seiner Einschätzung vor allem niveauvoll singen und konzentriert proben, gehen aber auch wegen der Geselligkeit in den Chor. «Das Allerwichtigste jedoch ist ein begeisternder, mitreißender Chorleiter, der auch durch sein Können überzeugt.» Er müsse sorgfältig ausgesucht werden. Wichtig sei auch die Fortbildung des Chorleiters. Mit Blick auf Anmerkungen der Befragten ergänzte Meyer, zu überlegen sei, «ob ein Chor wirklich mehr als zehn Jahre an seinem Chorleiter festhalten muss». Ein Wechsel könne auch hier Wunder bewirken.
Der Verband will künftig verstärkt zum Chorsingen aufrufen. In Rheinland-Pfalz gibt es rund 2500 weltliche und etwa ebenso viele kirchliche Chöre. Der Chorverband hat rund 38 000 Sänger. Der seit elf Jahren amtierende Präsident Karl Wolff wurde in Koblenz wiedergewählt. Zum 70-jährigen Verbandsjubiläum treffen sich Sänger zum Landes-Chorfest am 31. August 2019 in Mainz.