Bayreuth - Erstmals nach Richard Wagners «Parsifal» im Jahr 1882 gibt es bei den Bayreuther Festspielen im Sommer wieder eine Uraufführung: Die Oper «der verschwundene hochzeiter» des österreichischen Komponisten Klaus Lang wird im Rahmen des Begleitprogramms «Diskurs Bayreuth» uraufgeführt - allerdings nicht im Festspielhaus selbst, sondern in einem historischen Kinosaal in der Stadtmitte.
Damit erweitern die Festspiele ihr künstlerisches Spektrum, wie ein Sprecher mitteilte. Schließlich seien die Festspiele ursprünglich nicht konzipiert worden, um etwas Bestehendes zu bewahren, sondern um Neues zu wagen.
Die neue Oper greift auf den Stoff einer alten österreichischen Sage zurück: Ein Bräutigam wird von einem Fremden zu einer Hochzeit eingeladen. Er soll sich vergnügen und feiern - aber nur so lange die Musik spielt. Der Bräutigam hält sich nicht daran. Als er heimkehrt, merkt er, dass seit seinem Weggang drei Jahrhunderte vergangen sind. Er zerfällt zu Staub. Regie führt Paul Esterhazy, mit dabei ist auch der Videokünstler Friedrich Zorn. Die Uraufführung ist einen Tag vor der Festspiel-Eröffnung, am 24. Juli, geplant.
Das Programm des Festivals selbst ist auf die zehn letzten Opern Richard Wagners (1813-1883) festgelegt. Musik anderer Komponisten gibt es im Festspielhaus nur äußerst selten zu hören - zuletzt im Vorjahr zur Erinnerung an den 100. Geburtstag des früheren Festspiel-Chefs Wieland Wagner: Neben Musik von Wagner erklangen auch Ausschnitte aus Werken von Giuseppe Verdi und Alban Berg.