Paris - Eine über fast zwei Jahrhunderte in Vergessenheit geratene Adaption von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper «Die Zauberflöte» ist in Paris erstmals wieder auf die Bühne gebracht worden. Das im nachrevolutionären Frankreich 1801 uraufgeführte Stück «Les Mystères d'Isis» feierte am Samstagabend im Konzertsaal Pleyel ein umjubeltes Comeback. Eine Aufnahme der Kulturstiftung Palazzetto Bru Zane soll im kommenden Jahr als CD erscheinen.
Die französische Bearbeitung der «Zauberflöte» durch den Komponisten Ludwig Wenzel Lachnith und den Librettisten Étienne Morel de Chédeville war Anfang des 19. Jahrhunderts das meistgespielte Stück auf den Pariser Spielplänen gewesen. Nach 1827 geriet es allerdings aus der Mode und verschwand in Archiven.
Für die konzertante Aufführung in Paris an diesem Samstag wurden neben Solisten wie Chantal Santon-Jeffery als Pamina oder Sébastien Droy als Isménor die Musiker des Concert Spirituel und der Chor des Radio Flamande gewonnen. Für den erkrankten Dirigenten Hervé Niquet sprang kurzfristig der Schweizer Diego Fasolis ein.