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Weihnachtsmann von unten
Weihnachtsmann von unten. Foto: Hufner
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Wieder volle Theatersäle bei Weihnachtsmärchen in Sachsen-Anhalt

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Stendal/Magdeburg/Halle - In den Theatern beginnt die Zeit der Weihnachtsmärchen. Klassiker kommen auf die Bühne wie auch weniger bekannte Stücke. Wie steht es um die Nachfrage nach zwei Jahren mit coronabedingten Einschränkungen?

«Die Bremer Stadtmusikanten», «Die Eiskönigin» oder «Das Gespenst von Canterville»: Weihnachtsmärchen sind an den Theatern in Sachsen-Anhalt nach zwei Jahren coronabedingter Einschränkungen wieder Publikumsmagneten. Die Nachfrage nach Karten für die Aufführungen ist ähnlich wie vor der Pandemie, ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Zahl der Vorstellungen bewegt sich wieder in etwa auf dem gleichen Niveau. Weihnachtsmärchen sind oft der erste Kontakt von Kindern zum Theater, egal ob mit Kita, Schule oder der Familie.

«Wenn ich mir die Gesamtbuchungslage des Märchens anschaue, habe ich den Eindruck, dass wir hier nicht weit von «Vor-Corona» entfernt sind», sagte der Intendant des Theaters der Altmark, Wolf E. Rahlfs. Auf die Bühne kommt der Märchenklassiker «Die Bremer Stadtmusikanten». Fünf Musical-Darsteller erwecken die bekannten Figuren mit Gesang und Instrumenten, Sprachwitz und Slapstick zum Leben. Die 30 Vorstellungen in Stendal ab diesem Sonntag seien zu 88 Prozent ausgelastet. Hinzu kämen 20 Vorstellungen auswärts an anderen Theatern.

«Die Nachfrage für unsere diesjährige Produktion, Frau Holle, liegt in etwa auf dem Niveau, das wir auch vor der Corona-Krise verzeichnen konnten» heißt es von den Bühnen Halle. Offenbar freue sich das Publikum wie die Theatermacher wieder zur klassischen Aufführungspraxis für das winterliche Hoftheater zurückkehren zu können. In der Inszenierung des Intendanten des Neuen Theaters, Matthias Brenner, treten Faul und Fleißig in den Wettstreit. Das Theater verspricht unabhängig vom Wetter: Es wird schneien.

Bis Weihnachten seien ab der Premiere am 25. November 23 Vorstellungen angesetzt, davon 3 Schulvorstellungen. Von den 20 Familienvorstellungen seien 16 bereits ausverkauft. Die regelmäßige hohe Nachfrage nach dem jährlichen Weihnachtsmärchen des Neuen Theaters macht diese Produktion natürlich auch zu einer festen Größe in unserer betriebswirtschaftlichen Planung, hieß es. «Vor allem ist es jedoch eine feste Größe im kulturellen Leben der Stadt Halle, im vorweihnachtlichen Erleben von Kindern und Familien und in unserem Selbstverständnis als öffentlicher Kulturort mit einem Angebot für alle, von unseren Kleinsten bis ins hohe Alter», hieß es weiter.

Auch das Theater Magdeburg hebt die gesellschaftliche Bedeutung des jährlichen Weihnachtsmärchens für Zuschauer ab 6 Jahren hervor: «Für Kindergärten und Grundschulen gehört das gemeinschaftliche Theatererlebnis zu den Höhepunkten im Jahr - für viele Kinder ist das Weihnachtsmärchen der erste Kontakt mit dem Theater überhaupt.» Zudem sei es mit den Familienvorstellungen ein ideales Angebot für ein gemeinsames generationenübergreifendes Theatererlebnis. Die neue Schauspiel-Chefin Clara Weyde inszeniert «Die Schneekönigin». Premiere ist am 29. November, 30 Vorstellungen sind geplant. Zum jetzigen Zeitpunkt liege die Auslastung bei 86 Prozent, rund 16 700 Karten seien verkauft. Vor der Corona-Krise habe der Durchschnitt bei 91 Prozent Auslastung gelegen.

Am Nordharzer Städtebundtheater kommt ein weniger bekanntes Märchen auf die Bühne: «Die verzauberten Brüder» von Jewgenij Schwarz. Das Theater verspricht eine Fabel über Unerschrockenheit und Mut, die erzählt, dass man gemeinsam auch das scheinbar Unmögliche schaffen kann. Die Produktion sei sehr gut nachgefragt, vor allem von Schulen. Die Auslastung liege rund zwei Wochen vor der Premiere am 27. November bei 85 Prozent. Zusätzlich zum Schauspielmärchen gebe es mit «Der Froschkönig» ein Kinderballett und «Hänsel und Gretel» als Kinderoper jeweils als Wiederaufnahmen. Insgesamt stünden 32 Märchenvorstellungen in allen Sparten auf dem Programm.

«Das Gespenst von Canterville» nach einer Erzählung von Oscar Wilde zeigt das Anhaltische Theater Dessau. Es ist laut Theater eine humorvolle Geschichte über ein verhindertes Gespenst, dem eine unerschrockene Familie das Leben zur Hölle macht. Das Theater hat 18 Schul- und 12 öffentliche Vorstellungen geplant, ähnlich viele wie vor der Pandemie. «Die Schulvorstellungen sind bereits komplett ausverkauft und es wurden, aufgrund der großen Nachfrage, zwei zusätzliche Termine in den Verkauf gegeben. Bei den im freien Verkauf befindlichen Vorführungen können wir bisher noch nicht ganz an das Vor-Corona-Niveau der Weihnachtsmärchen-Nachfrage anknüpfen», erklärte ein Sprecher.

«Einen Trend hin zum längeren Abwarten vor einem Ticketkauf sowie zu Last-Minute-Ticketkäufen nehmen wir verstärkt wahr und das wird sicherlich auch die Vorstellungen unseres Weihnachtsmärchens mit betreffen», hieß es weiter.

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