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Staatsoper in Prag wird bis 2019 saniert. Foto: Presse Nationaltheater Prag
Das Nationaltheater Prag. Foto: Presse Nationaltheater
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Zemlinsky-Oper nach mehr als 100 Jahren wieder an Prager Staatsoper

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Prag - Die Oper «Kleider machen Leute» des von den Nazis verfolgten Komponisten Alexander Zemlinsky kehrt nach mehr als 100 Jahren an die Staatsoper in Prag zurück. «Zemlinskys Musik gleicht einem Feuerwerk: Sie ist erstaunlich bunt und mit enormer Energie aufgeladen», sagte die litauische Dirigentin Giedre Slekyte vor der Premiere der Neuinszenierung am Freitag.

Die überarbeitete und endgültige Fassung des Werks war am 20. April 1922 im damaligen Neuen Deutschen Theater uraufgeführt worden. Der Text der Oper basiert auf einer Erzählung des Schweizer Schriftstellers Gottfried Keller. Es geht um einen Schneidergesellen, der sich als Graf ausgibt und daraufhin von vielen Menschen umworben wird. Das sei in der heutigen Zeit ein aktuelles Thema, teilte die Regisseurin der Aufführung in deutscher Sprache, die Niederländerin Jetske Mijnssen, mit: «Wie viele von uns folgen jemandem, der nichts für uns tun kann, und doch glauben wir immer wieder, dass es sich auszahlen wird.»

Die Hauptrolle des falschen Grafen Strapinski übernimmt der US-amerikanische Tenor Joseph Dennis, der Mitglied der Semperoper in Dresden ist. Die Aufführung ist einer der Höhepunkte der Reihe «Musica non grata», die von den Nationalsozialisten geächtete Komponisten wiederentdecken will. Das Projekt wird vom deutschen Auswärtigen Amt gefördert. Der 1871 in Wien geborene Zemlinsky musste 1938 vor der Judenverfolgung in die USA fliehen, wo er im März 1942 in New York starb.

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