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Foto: © Thi Thuy Nhi Tran

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Zwischen Schubert und Utopie: Ein Liedduo queert die Klassik

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Das Liedduo Johannes Worms (Bariton) und Nasti (Klavier und Electronics) bringt die Welten von Queerness und Kunstlied zusammen. In ihrem Programm speak low erforschen sie, wie traditionelle Männlichkeitsbilder unser Verständnis des romantischen Liedrepertoires prägen – und wie Lieder Raum für queere Utopien eröffnen können. Am 07.03.2025 um 20 Uhr gastiert das Duo mit speak low in der Reihe UNIVERSEN auf der Cumberlandschen Bühne in Hannover.

Mit ihrem Programm hinterfragen sie festgefahrene Geschlechterkategorien in der Klassik. „Kunst hat immer nach Möglichkeiten gesucht, widerständige Utopien zu erschaffen. Besonders intime Formen wie das Kunstlied waren für Komponist:innen ein Nährboden queerer Erzählungen – ebenso wie für die Reproduktion etablierter Machtstrukturen“, sagt Johannes Worms.

In diesem Spannungsfeld ließ sich das Duo von den historischen Schubertiaden inspirieren, sicheren Austauschorten im biedermeierlichen Wien, in denen Kunstschaffende auch queere Erfahrungen teilten. „Poetische Figuren wie der Halbgott Memnon waren für diesen Kreis wichtig zur Identifikation und inspirierten Komponist*innen wie Franz Schubert. Im intimen Rahmen von speak low wollen wir solche Geschichten lebendig machen“, sagt Nasti.

Johannes Worms und Nasti sind seit 2021 als Liedduo aktiv. Mit ungewöhnlichen Programmen treten die beiden von der Elbphilharmonie bis zu nichtklassischen Festivals wie dem Reeperbahnfestival oder dem detect classic in Erscheinung. Das Konzert in Hannover ist Teil der feministischen Warm-Ups in der Reihe UNIVERSEN am Schauspiel Hannover.

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