Papendorf - Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern warten in diesem Jahr erstmals mit einem eigenständigen Programm für Kinder und Familien auf. Wie Intendant Markus Fein am Dienstag in Papendorf bei Rostock berichtete, werden sechs eigens für diese Zielgruppen konzipierte Veranstaltungen die jüngsten Besucher und ihre Begleiter auf eine musikalische Entdeckungsreise der besonderen Art mitnehmen.
Für «Mäck & Pomm - Das Kinder- und Familienprogramm» seien etwa der Geiger Daniel Hope und das Blechbläserquintett Sonus Brass sowie die TV-Moderatoren Willi Weitzel oder Ralph Caspers verpflichtet worden.
«Unser Land braucht starke Kinder, und Musik kann Kinder stärker machen», sagte Fein. Die Musikförderung bei Kindern diene nicht nur ihren musikalischen Talenten, sie stärke ihre Persönlichkeit, ihre Kreativität, ihre Lernfreude und ihre sozialen Fähigkeiten. Das Programm müsse auch überregional keinen Vergleich scheuen, sagte Schirmherrin und Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD).
Neben den Konzerten für Kinder und Familien gibt es laut Fein zwei Projekte, an denen sich Kinder beteiligen können. So verleiht Daniel Hope im Rahmen seines Konzerts in Rostock für ein Jahr eine Geige und den passenden Unterricht. Für das Orchesterkonzert mit Preisträgern Mitte August können sich Kinder als Patenkinder für einen Orchestermusiker bewerben und diesen hautnah erleben - von der Probe über Lampenfieber bis hin zum Schlussapplaus.
Auf dem Programm des dreimonatigen Klassik-Festivals, das am 17. Juni in Wismar beginnt, stehen zudem Konzerte mit Weltstars wie der Pianistin Mitsuko Uchida und der Sängerin Ute Lemper. Die Dirigenten Herbert Blomstedt und Gustavo Dudamel gastieren mit renommierten Orchestern im Nordosten. Auch der Nachwuchswettbewerb «Junge Elite», der schon häufig Sprungbrett für junge Künstler zu internationalen Karrieren war, sei fester Bestandteil der Festspiele, sagte Intendanten Markus Fein am Mittwoch in Schwerin bei der Vorstellung des Gesamtprogramms. Es umfasse 131 Konzerte an 83 Spielstätten. Mit rund 80 000 Gästen hatten die Festspiele im Vorjahr ihren Ruf als eines der publikumsträchtigsten Klassik-Festivals in Deutschland gefestigt.