Die Stiftung Mozarteum Salzburg präsentiert in Kooperation mit der Robert Bosch Stiftung eine neue Studie zum Thema „Qualitäten in der Musikvermittlung und Konzertpädagogik“.
Musikvermittlung ist mittlerweile ein fester Bestandteil des europäischen und internationalen Konzertlebens. Inszenierte Konzerte für Kinder, Workshopreihen mit Musikern oder Patenschaften mit Bildungseinrichtungen etablieren sich an Orchestern und Konzerthäusern und formulieren einen neuen Anspruch seitens der Kulturinstitutionen, Verantwortung für die Musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen zu übernehmen. Durch diese Entwicklung angeregt, wird seit einiger Zeit in der Fachöffentlichkeit die Qualität von Musikvermittlung und Konzertpädagogik diskutiert. Hierbei geht es primär um die Frage, wie Vermittlungsprojekte verbessert und im internationalen Austausch weiterentwickelt werden können. Eine informative Einschätzung von fachlicher Seite fehlt jedoch bislang.
Diese Lücke schließt die von der Stiftung Mozarteum Salzburg und der Robert Bosch Stiftung initiierte Studie, welche die Qualität der Vermittlungsangebote an Orchestern und Konzerthäusern erfasst und beleuchtet. Ziel der Studie ist einerseits, einen Überblick über die Qualitätsbegriffe und -kriterien der Akteure in Orchestern und an Konzerthäusern zu erhalten, der Vergleiche im internationalen Maßstab einbezieht. Zum anderen bietet sie einen Fragebogen zur Selbstevaluierung, der Musikvermittlern und Konzertpädagogen in der Reflexion ihrer Arbeit unterstützt. Die Studie möchte dazu beitragen, die Qualität von Projekten der Musikvermittlung zu verbessern und die Diskussion darüber zu vertiefen. Im Rahmen der ca. 150 Seiten umfassenden Studie wurden 40 leitfadengestützte Interviews mit Anbietern und Entwicklern konzertpädagogischer Angebote in Europa und den USA geführt. Sie wird ergänzt durch eine DVD mit 5 Beispielen aus der Praxis.
Für Musikvermittler, Intendanten und Pädagogen bietet die Studie „Exchange – Die Kunst, Musik zu vermitteln“ Orientierung und Auswahlhilfe, um Angebote von Orchestern und Konzerthäusern besser beurteilen zu können. „Die größte Qualität an unseren Projekten ist, dass wir Kinder und Jugendliche berühren oder erreichen. Dass man sie – wie es immer so schön heißt – da abholt, wo sie gerade stehen. Wir wollen sie mit unseren Angeboten nicht überrollen, sondern einfach Musik begreifbar machen, im wahrsten Sinn des Wortes,“ resümiert einer der 40 Interviewpartner der Studie, wenn er über die Qualitäten seiner Arbeit als Musikvermittler eines Orchesters nachdenkt.
In der Februar-Ausgabe der nmz erscheint hierzu ein Beitrag von Constanze Wimmer, der Autorin der Studie.