Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), hat am 17. Juni drei beispielgebende Modellprojekte mit dem BKM-Preis für kulturelle Bildung 2014 ausgezeichnet. Das Pilotprojekt „Auf Flügeln der Musik – Konzertprogramme für Menschen mit Demenz“ des Instituts für Bildung und Kultur (IBK) gehört zu den Preisträgern, die aus rund 100 Vorschlägen und 10 Nominierungen ausgewählt wurden.
Das Projekt „Auf Flügeln der Musik – Konzertprogramme für Menschen mit Demenz“ des Instituts für Bildung und Kultur gehört zu den drei gleichwertigen Hauptpreisträgern, gemeinsam mit den Projekten „Ein Dorf im Widerstand“ (Theater Lindenhof Melchingen) und „Kunst im interreligiösen Dialog“ (Hamburger Kunsthalle), die jeweils mit 20.000 Euro ausgezeichnet wurden.
In ihrer Rede zur Preisverleihung erklärte die Staatsministerin: „Die diesjährigen Nominierungen zeigen eindrucksvoll eine Vielfalt an Projekten, die ganz eigene Erfahrungen mit Kultur ermöglichen, die bei Menschen jeden Alters Neugier auf Kultur wecken und die auch solche ‚beflügeln‘, die sonst kaum zu erreichen sind.“
Musik als Sprache der Gefühle eignet sich in besonderer Weise als Schlüssel zur inneren Welt von Menschen mit Demenz. Der Besuch eines Konzerts kann für sie und ihre Angehörigen ein besonderes Erlebnis sein, sofern die Rahmenbedingungen stimmen – so das Fazit des Pilotprojekts. Mit „Auf Flügeln der Musik“ hat das IBK mit Unterstützung des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) und der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) neue Wege beschritten, um Menschen mit Demenz, aber auch ihren Angehörigen kulturelle Teilhabe zu ermöglichen..“
An dem Projekt, das zunächst in Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurde, haben sich landesweit Orchester, Konzerthäuser und Musikhochschulen beteiligt, u.a. das WDR Sinfonieorchester Köln, die Duisburger Philharmoniker, die Deutsche Kammerakademie Neuss, die Tonhalle Düsseldorf, die Philharmonie Köln und die Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Damit die Projekterfahrungen nachhaltig wirken können, wurden in bundesweiten Fortbildungen knapp 50 Musikvermittler und Orchestermusiker dafür geschult, Konzertangebote für Menschen mit Demenz an ihren Häusern umzusetzen. Die beteiligten Kulturpartner bieten auch nach Abschluss des Projekts weiterhin Konzerte für Menschen mit Demenz an: Die „Salonlöwen“ laden am 21. September zu Salonmusik der 1920er Jahre ins Kunstquartier Hagen ein, Konzertvermittlerin Elisabeth von Leliwa bietet am 28. September einen begleiteten Konzertbesuch in der Historischen Stadthalle Wuppertal an. Die nächste Fortbildung zur Konzertvermittlung für Menschen mit Demenz findet am 13. Oktober in Hagen statt.