Da hat ja wohl jemand seine Hausaufgaben gemacht in Sachen New Yorker Downtown-Szene? Feurig stürmt eine Trompete gen Himmel. Synkopengetränkt, fast futuristisch bäumt sich die Rhythmik auf. Sie treibt berückend exotische Melodien voran, wie sie aus Osteuropa, der Klezmer-Kultur oder dem multikulturellen Schmelztiegel New Yorks kommen könnten. Ein solcher Einstieg in das Debutalbum der Essener Formation Matovsgarage ist für sich genommen schon großer Wurf genug.
In diesem Fall sind es fünf junge Talente, die mit ihrem gleichnamigen Album viel eindrucksvolles Können und eine große Portion Kreativität an den Tag legen. Benannt sind Band und Debutalbum nach dem Gitarristen und Bandleader André Matov.
Lyrisch, innovativ und mitreißend gelingt dem Quintett hier vor allem die Kunst einer ausgewogenen Dosierung. Von Klezmer und anderem ist der melodische Erfindergeist genährt, der auch nach freieren Passagen immer wieder lyrische Ruhepole setzt- und es sind nicht zuletzt viele konträre Bestandteile aus Rock und Modern Jazz, die in dieser kreativen „Jazzgarage“ wie in einem produktiven Labor zusammengefügt werden.
Die Rhythmik reicht phasenweise bis in die Welt des Drum and Bass mit ihren verschlungenen Patterns hinein – höchst sensibel und flexibel getrommelt vom überragenden Schlagzeuger Bernd Oeszevim.