Das international mit viel Aufwand zelebrierte Bach-Jahr 2000 hat seine Spuren auch bei den Notenproduktionen hinterlassen. So hat der Bärenreiter Verlag eine neue Urtext-Ausgabe der Suiten für Violoncello herausgegeben. Diese Ausgabe, die vor allem den professionellen Cellisten ansprechen wird, zeichnet sich durch die Angabe der verschiedenen Quellen im Notentext aus und enthält zusätzlich ein Faksimile jeder Suite. Auch die Wiener Urtext Edition hat eine neue Ausgabe der Bach-Suiten herausgegeben. Bei der Vielzahl der angebotenen Ausgaben fällt es schon schwer, sich für die eine oder andere zu entscheiden. Bei Bärenreiter wurde die Reihe der Studienausgaben mit einer Kassette sämtlicher Klavierwerke von Bach fortgesetzt. Im Verlag Dohr fiel ein Faksimile der Erstschrift (Ringk) der Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 auf.
Musik und Internet, neue Medien, Schlagworte, die fast täglich zu lesen und zu hören sind, haben im traditionellen Musikverlagsbereich bisher kaum Beachtung erfahren. Im Musikbereich ist von einer elektronischen Revolution nichts zu spüren. Im letzten Jahr hörte man zwar davon, dass die Bamberger Symphoniker in Zukunft vor elektronischen Notenpulten spielen würden, auf der Musikmesse war von solchen Neuerungen nichts zu sehen. Im Gegenteil – die ausstellenden Musikverlage zeigten auch in diesem Jahr eine Fülle an Neuerscheinungen im traditionellen Notenbereich. Das Spektrum umfasste zahlreiche Neuerscheinungen aus dem musikpädagogischen Bereich bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen. Das international mit viel Aufwand zelebrierte Bach-Jahr 2000 hat seine Spuren auch bei den Notenproduktionen hinterlassen. So hat der Bärenreiter Verlag eine neue Urtext-Ausgabe der Suiten für Violoncello herausgegeben. Diese Ausgabe, die vor allem den professionellen Cellisten ansprechen wird, zeichnet sich durch die Angabe der verschiedenen Quellen im Notentext aus und enthält zusätzlich ein Faksimile jeder Suite. Auch die Wiener Urtext Edition hat eine neue Ausgabe der Bach-Suiten herausgegeben. Bei der Vielzahl der angebotenen Ausgaben fällt es schon schwer, sich für die eine oder andere zu entscheiden. Bei Bärenreiter wurde die Reihe der Studienausgaben mit einer Kassette sämtlicher Klavierwerke von Bach fortgesetzt. Im Verlag Dohr fiel ein Faksimile der Erstschrift (Ringk) der Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 auf. Neben Neuausgaben von Bachs Werken finden sich aber auch zahlreiche Bearbeitungen von Bachs Kompositionen, beispielhaft seien hier nur die Ausgabe für Flöte und Percussion von drei zweistimmigen Inventionen oder Transkriptionen für Gitarre, die beide bei Zimmermann erschienen sind, genannt. Auseinandersetzungen von zeitgenössischen Komponisten mit Bachs Werk stellt der Verlag Ricordi mit Reinhard Febels Auseinandersetzung über sieben Choralvorspiele Johann Sebastian Bachs in einer Bearbeitung für Klavier zu vier Händen vor.Musiktheorie für Kinder
In der „Edition Conbrio“ des HUG Musikverlages haben die Notenclowns von Katharina Apostolidis mit „Tatiti“ einen Rhythmusindianer zur Seite bekommen. Damit liegen nun drei Hefte vor, die vertiefend im Instrumentalunterricht eingesetzt werden können. Auch „Cosima die Musikkatze“ von Sabine Holtkamp-Wippich mit Illustrationen von Jörg Hilbert vermittelt sehr anschaulich mit Spielen und Rätseln musiktheoretische Grundkenntnisse für Kinder ab acht Jahren.
Felix Janosa hat eine weitere Klaviergeschichte, die „Mozart Motte“, geschrieben, und der „Ritter Rost“ macht in seinem neuesten Band Urlaub.
Populäre Musik
Der AMA Verlag, der den Verlag Neue Musik und die Edition Margaux mit unter sein Dach genommen hat, stellte unter anderem Popmusik für Streichquartett und für Violine mit Klavierbegleitung, herausgegeben von Manfred Schmitz, vor. Die Bände enthalten Kompositionen von Manfred Schmitz, die traditionelle Spieltechniken mit unterschiedlicher moderner Stilistik mischen.
Der Verlag Neue Musik/Edition Margaux bleibt seinem Verlagskonzept treu und stellt wieder einige zeitgenössische Kompositionen für die Gitarre vor. Bach ist in diesem Jahr so präsent, dass andere Komponisten leider viel zu sehr in den Hintergrund gedrängt werden. Boosey & Hawkes stellen als Komponist des Jahres 2000 Aaron Copland in den Mittelpunkt, einen der wichtigsten Komponisten Amerikas, dessen 100. Geburtstag und zehnjähriger Todestag sich dieses Jahr jährt. Zu diesem Anlass hat der Verlag eine Reihe mit zwölf der schönsten Stücke aus Coplands Werk in leicht spielbaren Bearbeitungen für Soloinstrument und Klavier herausgegeben. Diese Ausgaben sind für Streich- und Blasinstrumente erhältlich. Vom gleichen Komponisten sind auch leichte Kammermusik für Bläserquintett und leichte Musik für Streichorchester erschienen.
Play Along in Mode
Notenausgaben mit Play-Along-CDs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. So ist in den letzten Jahren das Angebot vor allem im populären Bereich, aber auch im klassischen Bereich erweitert worden. Bis jetzt fanden sich vor allem Klavierbegleitungen zu Soloinstrumenten oder Gesang in den Katalogen, bei Bote & Bock sind zwei Hefte in einer neuen Reihe „Piano plus Partner“ erschienen, die es auch dem Pianisten ermöglichen, die CD als Musizierpartner einzusetzen. Auch für Chorsänger sind erste Aufnahmen bei der Edition Peters als Begleit-CD erschienen. Mit Bläsermix legt der Schott Verlag Ausgaben für Bläser mit CD vor, die in drei Heften für alle Blasinstrumente erhältlich sind und kombiniert werden können, so dass die CD auch durch jedes andere Blasinstrument ersetzt werden kann.
Neue Noten für junge Musiker
In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe neuer Instrumentalschulen entstanden, die neuere didaktische Erkenntnisse und Methoden berücksichtigen und durch ihre Gestaltung und Konzeption die Spielfreude und einen mehr spielerisch kreativen Umgang mit Musik fördern wollen.
Beispielhaft soll hier die neue Schule für frühinstrumentalen Unterricht auf der Trompete „Auf dem Schlauch gehts auch“ von Regina Heng erwähnt werden. Der Schott Verlag mit seinem allein auf Grund der Bandbreite des Verlagsprogramms vielfältigen Angebot hat eine Vielzahl von Neuerscheinungen zu bieten. Aus dem Bereich der Musikpädagogik, die immer schon einen breiten Raum im Verlag eingenommen hat, soll die im letzten Jahr mit dem Titel „Querflöte spielen und lernen“ begonnene Reihe, die nun für das Klavier fortgesetzt wurde, erwähnt werden. Bach- und Mozart-Porträts sind zwei Hefte aus einer auch als Reihe konzipierten Folge, die leichte originale Spielliteratur mit Informationen zu den Komponisten verbinden möchte.
Manfred Schmitz hat bei Breitkopf & Härtel ein Kinder-Lieder-Klavier vorgelegt, das jungen Klavierspielern alleine oder mit anderen Instrumentalisten zusätzliches Spielmaterial auf sehr leichtem Niveau bietet.
„Improvisatorische Spiele mit Kabalewski & Co“ nennt Herbert Wiedemann seine Sammlung von Stücken der Komponisten Kabalewski, Prokoffieff und anderen, die zum Ausgangspunkt für schöpferisches Musizieren und improvisierendes Lernen dienen sollen.
Aus der Fülle des Angebotes konnten leider nur einige Titel erwähnt werden, vieles was zu nennen wäre, konnte nicht berücksichtigt werden. Auch im nächsten Jahr wird es sicherlich bei dem Enthusiasmus und dem Engagement, das die Autoren und die Musikverleger für die Musik aufbringen, wieder viele neue interessante Titel zu entdecken geben. Man kann nur hoffen, dass das Bewusstsein für die Leistung die alle Beteiligten aufbringen auch bei den Konsumenten wieder stärker wird, damit die Musikkultur eine Zukunft hat.