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Variationen von immerwährendem Pulsieren

Untertitel
Neue Literatur für Blockflöten-Ensemble zwischen Kirchenmusik und Jazz
Publikationsdatum
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Arvo Pärt: Da pacem domine, für Blockflötenquartett herausgegeben von Irmhild Beutler/Sylvia Rosin. UE 33704 (2007), ISBN 978-3-7024-6560-5, ISMN M-008-07918-4

Der estnische Komponist Arvo Pärt komponierte das Werk für vierstimmigen A-capella-Chor. Ursprünglich eine gregorianische Antiphon mit dem bekannten Text „Verleih uns Frieden gnädiglich“ ist es hier für Blockflötenquartett eingerichtet. Das Stück erinnert in seiner Struktur an „Pari Intervalli“ – es strahlt große Ruhe aus. Das immerwährende Pulsieren mündet jeweils in einen Schlussgedanken, entsprechend des Liedtextes. Es ist sowohl für die Besetzung S, A, T, B als auch und sicher bevorzugter mit T, B, GB, SB aufführbar. Diese Komposition eignet sich insbesondere für die tiefe Besetzung. Technisch stellt es keine Schwierigkeit dar (ab oberer Mittelstufe), tonlich verlangt es viel von den Spielern. Atemtechnik und Zusammenspiel, Empfindsamkeit für den musikalischen Charakter sind die Herausforderung. Andere Chor- und Orchesterkompositionen von Pärt können Schülern dieses Werk nahebringen.

Harry Jäger: Bambus im Wind, c- und f-Blockflöte und Gitarre. Eres 2895 (2008), ISMN M-2024-2895-5

Die drei Stücke für Sopran-, Altblockflöte und Gitarre sind „Reiseimpressionen aus Vietnam“. Sie sind im pentatonischen Bereich leicht spielbar.Lotosblüte und Bamboo-Song fließen sehr meditativ und entspannt, Monsun als Mittelstück hebt sich charakteristisch ab, ist das technisch und auch musikalisch anspruchsvollere der drei. Die „Kunst der Wiederholung“ wird es den Spielern nicht so leicht machen, wie es auf den ersten Blick scheint. „Bambus im Wind“ bietet sich als Vortragsliteratur gut an. Auf der Suche nach Spielliteratur für Blockflöte und Gitarre in der Unterstufe sind diese Stücke ein gutes Angebot. Der Gitarrenpart kann gut von einem Schüler übernommen werden. Das erste und dritte Stück ist kanonisch aufgebaut, im zweiten gibt es eine große Dynamik. Gerade die Ruhe und Wiederholung wird sich nicht für jeden Schüler erschließen. Doch mit etwas Geschick, verpackt vielleicht in eine Geschichte, kann ein Lehrer seinen Schülern den Zugang zu einer so andersartigen Musikkultur eröffnen.

Geoffry Russell-Smith: easy blue. Recorder Duets, für zwei Sopranblockflöten. UE 21452 (2008), ISBN 978-3-7024-6595-7, ISMN M-008-07952-8

17 Duos im Jazz-/Swing-Stil – mal ein traditioneller Blues oder Ragtime, mal  ein lateinamerikanischer Tanz – verlocken durch Titel wie Elefant Ride, Happy tune for Whistling oder Sambarine. Die Ausgabe ist sehr überschaubar gesetzt, es gibt genaue Charakter- und Tempoangaben, Artikulationsangebote. Der Schwierigkeitsgrad (ab Unterstufe einsetzbar) steigt mit den Stücken, die Stimmen sind relativ gleichberechtigt und es ist ohne Weiteres möglich, gleich ins Zusammenspiel einzusteigen. Eine Gute-Laune-Musik! Eine Ausgabe für Sopran und Altflöte böte sich vom Klang und günstigeren Stimmumfang an. Für jüngere Schüler wird das Erarbeiten dieser Stücke voller Überraschungen sein! Jazz und Swing in Kinderschuhen – mit jedem Stück wachsen die Kinder mit und werden Spaß haben, diese charakteristischen Rhythmen zu knacken. Ein Stimmentausch ist empfehlenswert, da die zweite Stimme meist nur im Bereich der ersten Oktave spielt.

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