Diese Musiktherapietage der DMVO e.V. findoen so auch in allen Bundesländern statt, wobei die DMVO unter anderem folgende Ziele anstrebt:
Am 19. Februar 2000 fand der 2. Musiktherapietag der Deutschen Musiktherapeutischen Vereinigung Ost e.V. (DMVO e.V.) für Bremen, Hamburg und Niedersachsen und der Berufsbildenden Schulen III, Fachschule für Sozialpädagogik (BBS III) in Oldenburg wieder großen Zuspruch durch insgesamt etwa 100 Teilnehmende. Die DMVO ist seit der Wiedervereinigung und vor allem seit der Gründung der Akademie für angewandte Musiktherapie Crossen durch Dr. Christoph Schwabe 1991 zu einem der größten musiktherapeutischen Berufsverbände geworden, das Ost-West-Verhältnis ist nahezu ausgeglichen. Diese Musiktherapietage der DMVO e.V. findoen so auch in allen Bundesländern statt, wobei die DMVO unter anderem folgende Ziele anstrebt: Eine interessierte Öffentlichkeit soll über Musiktherapie im Allgemeinen und über die musiktherapeutischen Konzepte der DMVO und der Akademie für angewandte Musiktherapie Crossen und ihre Anwendungsgebiete informiert werden.Der große Anklang auf dieses Angebot gerade im Nordwesten zeigt die Notwendigkeit einer solchen Veranstaltung. Durch die Zusammenarbeit mit der BBS III, von der beide Seiten profitieren, hat der Musiktherapietag eine ideale Heimat gefunden. In Oldenburg war die Struktur des Tages bislang in zwei Blöcke aufgeteilt: Referate und Diskussion am Vormittag, Workshops am Nachmittag. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Vermittlung durch Workshops, da es erfahrungsgemäß sinnvoller und befriedigender ist, die Wirkungsweise von Musik als Therapie nicht nur durch verbale Vermittlung darzustellen, denn das eigene Erleben ist immer unmittelbarer und eindrücklicher. So sind einige der Workshops bewusst jedesmal sehr allgemein gehalten (Einführung in die Instrumentalimprovisation, Bedeutung der Stimme), andere dienten einer allgemeinen Einführung in spezifische Anwendungsfelder (Meditatives Tanzen in der Rehabilitation, Musikalisches Tun mit Schwerstbehinderten in der Musikschule).
Die Vormittagsveranstaltung diente einer weitgefassten Vorinformation über Musiktherapie, wobei auch wieder im Mittelpunkt stand, dass es nicht genüge, sich darauf zu verlassen, dass Musik immer etwas auslösen werde, sondern dass Musik auch schaden könne und gezielt und reflektiert eingesetzt werden müsse. Darüber hinaus haben gerade Musiktherapeuten oft genug mit einem undifferenzierten Konsum und Unterhaltungsbedürfnis bei manchen Klienten und Klientinnen zu tun, auch da ist es wichtig zu vermitteln, dass Musik mehr ist und Musiktherapie mehr leisten muss als kurzfristig Ablenkung zu schaffen.
Bewegend war der Praxisbericht von Karin Böseler über ihr Arbeitsfeld „Musiktherapie bei Schwerst-Schädel-Hirngeschädigten“, der die konkrete musiktherapeutische Arbeit mit ihrer theoretischen wie praktischen Einbettung in einen Methoden- und Teamkomplex von Fallbeispielen beleuchten konnte.
Besonders erfreulich war für die Veranstalterin die improvisierte Darbietung des Wahlpflichtkurses Musiktherapie der BBS III, dessen Schüler/-innen vor dem Plenum ihr Verständnis von Musiktherapie darstellen konnten: als Gruppe sich zusammenfinden, Beziehungen auf nonverbalem Weg aufnehmen können und ohne Bewertung miteinander sich bewegen und spielen dürfen. Denn das sind ja wesentliche Handlungsprinzipien der Musiktherapie: sich selbst erfahren, Gemeinschaft erleben, (Probe-) handeln im leistungsfreien Raum. Auch in der Abschlussdiskussion zeigte sich, dass der größte Teil der Teilnehmer/-innen sehr interessiert und offen war und damit die Vermittlungsarbeit erleichtert hat.
Natürlich kann und will ein so offenes Konzept wie das der Musiktherapietage niemals alle Wünsche befriedigen oder wirklich erschöpfend informieren, dafür bietet die DMVO vermehrt Spezialveranstaltungen an. Dennoch entnimmt die DMVO aus dem überwiegend positiven Feedback und konstruktiven Anregungen eine Ermutigung, im Februar 2001 einen 3. Musiktherapietag zu planen. Eine solche Planung ist immer am einfachsten, wenn Interessen und Bedürfnisse bekannt sind: Die Leser/-innen der nmz dürfen sich gerne mit Wünschen und Anregungen an die Autorin wenden.
Tel. 0441/515 93 Mo-Mi 8 bis 10 Uhr, Di und Do ab 19 Uhr, Postanschrift: Pirolweg 8 a, 26131 Oldenburg, E-Mail: Renate.Dangel [at] t-online.de (Renate[dot]Dangel[at]t-online[dot]de)