Auch in diesem Jahr ist die Veranstaltungsbühne der neuen musikzeitung (nmz) auf der Frankfurter Musikmesse wieder ein interessantes Forum verschiedenster Diskussionspanels mit prominenten Künstlern, Politikern, Musikwissenschaftlern und vielen anderen.
Auch in diesem Jahr ist die Veranstaltungsbühne der neuen musikzeitung (nmz) auf der Frankfurter Musikmesse wieder ein interessantes Forum verschiedenster Diskussionspanels mit prominenten Künstlern, Politikern, Musikwissenschaftlern und vielen anderen. Hier lässt sich seismographisch die kulturpolitische Stimmung ablesen. Die Auswahl der Diskutanten und die angeregten Themen sind ein erster Trendsetter für die Richtung der Botschaften, die von diesem Forum ausgehen. Eines ist als Trend festzustellen: Die Künstler sind immer weniger bereit, sich mit der immer schlechter werdenden Situation abzufinden. Das zeigen beispielsweise entsprechende Facebook-Seiten, in denen unerträgliche, zum Teil sittenwidrige Zustände geoutet werden. Das zeigen aber auch Streitgespräche, bei denen zum Beispiel die GEMA als selbstherrliche Institution abgewatscht wird und die klare Ansage bekommt, dass Verhandlungen in Zukunft nur noch auf Augenhöhe stattfinden können, wobei es sich in diesem Fall sicher um lösbare Probleme handelt. Ein offensichtlicher Hinweis auf den Abwärtstrend ist das Schrumpfen der Musikmesse um zirka zehn Prozent aufgrund sinkender Branchenumsätze, wie auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung in einem Artikel vom 13. April 2013 berichtet. Die Wirtschaftskraft der Klientel sinkt.
In diesem Zusammenhang darf die Frage gestellt werden: Braucht die deutschlandweite Vernetzung musikpolitischer Interessen die Musikmesse als Podium? Braucht die Diskussion wirklich das Getöse aus der Schlagzeughalle und die Kakophonie tausender Schallerzeuger, um auf sich aufmerksam zu machen? Gäbe es nicht Möglichkeiten, diese Diskussion woanders in aller Ruhe konzentriert zu führen? Hier sind der Deutsche Kulturrat und der Deutsche Musikrat gefragt. Die Diskutanten kämen sicher gerne. Die selbstbewusste Positionierung der kulturellen Interessen des Musikbusiness ist überfällig. Die Basis macht’s uns vor.