Nur zwei Hände voll Besucher erlebten das Konzert dieser drei Ausnahmekönnerinnen, das fraglos einen vollen Saal verdient hätte. Die Mezzo-Sopranistin Barbara Hesse-Bachmaier, Monika Olszak mit Querflöte und Saxophon sowie Miku Nishimoto-Neubert führten die Besucher bei freiem Eintritt mit ihrem Programm „Zauberhaftes Europa“ im Pfarrsaal Christkönig zu Rosenheim nicht nur von Nord nach Süd und von Ost nach West musikalisch durch die Lande. Sie verliehen diesen verschiedenen Kulturen auch Stimme und Stimmung.
Melodien quer durch Europa
Kindhaft purzelnd der Auftakt mit dem Stück „Marmotte“ von Ludwig van Beethoven nach einem Text von J.W. von Goethe, in welchem man die Vorstellung eines Bettelknaben ebenso amüsant wie anrührend nachfühlen konnte. Wehmütig das Lied von Rachmaninow über den Abschied vom Liebsten. Beide brillant und glaubhaft intoniert von Flöte, Flügel und der Sängerin.
Einen ganzen Strauß verschiedenster internationaler Lieder von Maurice Ravel bot im Anschluss die Sängerin, unterstützt von der Pianistin. Dabei zauberte sie verschiedenste Stimmungen und Tempi, so dass das Publikum auch ohne die verschiedenen Sprachen zu verstehen in jede Thematik mitgenommen wurde. Wie sehr international dieses musikalische Angebot war, bewiesen die Instrumentalstücke des spanischen Komponisten Pedro Itturalde, der mit griechisch interpretierten Melodien auch viererlei Musikstile in einem Werk umgesetzt hatte und die hier ebenso überzeugend vorgestellt wurden. Alles meisterhaft in Szene gesetzt mit Saxophon und am Konzertflügel.
Dass die Drei das ganze Spektrum musikalischen Schaffens beherrschen bewiesen sie mit dem surrealen Stück „Der Schmetterling“ von Narine Khachatryan. Oder mit purer Vokalphonetik in dem Stück „The Wondrous Milligram“ von Ljubica Maric. Fröhliche Trinklieder, witzig-launige Parabeln aus England, ein türkisch-balkanisches Liebeslied, selbst ein schmeichelndes, armenisches Wiegenlied – bunter könnte ein Melodienstrauß nicht sein, der von diesem Trio wahrlich meisterhaft interpretiert wurde.
Der kostenfreie Eintritt wird ermöglicht durch eine Finanzierung des „Tonkünstler-Verband Bayern“ aus Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Projektes TONKÜNSTLER LIVE SPECIAL.
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