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Musikstudium absolviert – und dann?

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nformationsseminar des Landesverbandes in der Hochschule für Musik Mainz
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Vergangenen Dezember luden der DTKV Landesverband Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem Bundesverband des DTKV und der Hochschule für Musik Mainz zu einem Informationsseminar in den Kammermusiksaal der Mainzer Musikhochschule ein.

Viele ältere Mitglieder können ihren Mitgliedsbeitrag nicht mehr bezahlen!“, berichtete Bundesschatzmeister Willi Mixa in seiner Begrüßungsrede. Tatsache ist, dass immer mehr Musiker gezwungen sind, ihren Lebensunterhalt durch eine selbständige Tätigkeit zu verdienen. Festanstellungen werden immer seltener. Demzufolge müssen sich die Musiker mehr als Unternehmer verstehen und auch die rechtlichen Grundlagen ihres weitgefächerten Berufsbildes besser kennen.
Vor diesem Hintergrund bot der Landesverband sein Seminar an. Referenten waren Dr. Christian Kuntze, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medien- und Urheberrecht und Norman Schulz, Musikwissenschaftler und Dipl.-Kulturmanager, Ansprechpartner für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland des Kompetenzzentrums für Kultur & Kreativwirtschaft des Bundes.
Dr. Christian Kuntze referierte ausführlich über Fallstricke beim Verfassen von Unterrichtsverträgen und andere aktuelle Themen.
Lärmbelästigung, Kopierverbot, Veranstaltungsproblematiken
Auszugsweise hier einige interessante Punkte: Wussten Sie, dass Ihr Nachbar ab einer von Ihnen verursachten „Lärmbelästigung“ von 40/50 dB, gemessen in seiner Wohnung, eine Unterlassungsklage anstrengen kann, wenn Sie täglich länger als zwei Stunden üben oder unterrichten? Es gibt übrigens schon eine „App“ zum dB messen!
Das Vervielfältigen von Noten ist grundsätzlich strafbar. Die VG Musikedition bietet mittlerweile Kindergärten, Musikschulen und Schulen Kopierlizenzen an. Ausgenommen  sind bislang Privatmusiklehrer der DTKV verhandelt diesbezüglich.
Wussten Sie, dass Benefizkonzerte nur als solche benannt werden dürfen, wenn diese für notleidende Menschen veranstaltet werden? Nicht aber für Tiere und Sachen!
Norman Schulz verbreitete in seinem Vortrag eine optimistischere Atmosphäre. Die Initiative Kultur & Kreativwirtschaft der Bundesregierung entstand aus der Tatsache, dass die kulturell Schaffenden mittlerweile fast die gleiche Bruttowertschöpfung haben wie  die Automobilindustrie - und sie diese in Zukunft wahrscheinlich auch überholen wird. Interessant ist hierbei, dass die Gewinne im Kulturbereich zu 43% von Kleinstunternehmern erzielt werden. Unter anderem eben auch von Musikern. In der Automobilindustrie werden 97 Prozent von Großunternehmen erwirtschaftet.
Der Bund ist auf die vielen Kleinstunternehmer als ernstzunehmenden Wirtschaftsfaktor aufmerksam geworden und möchte in diesem Spannungsfeld von schöpferischem Prozess  und Erwerbswirtschaft das unternehmerische Handeln fördern. Netzwerke sollen geschaffen und neue kreative Wege gefunden werden.
Das Kompetenzzentrum gibt Tipps zur Existenzgründung und zu Möglichkeiten finanzieller Unterstützung. Nähere Informationen gibt es unter schulz [at] rkw.de (schulz[at]rkw[dot]de),
www.kultur-kreativ-wirtschaft.de, www.rkw-kompetenzzentrum.de/
kreativ.
Die Themen der Referenten trafen auf großes Interesse der Zuhörer und es wurde mehrfach der Wunsch geäußert eine Veranstaltung dieser Art regelmäßig im Rahmen der Hochschule für Musik anzubieten.

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