Deutschland leistet sich so viele Opernhäuser, Orchester und Ausbildungsstätten für Musik wie kaum ein anderes Land. Die Musik in Deutschland blüht. Nicht nur München leuchtet …
Jammern wir also auf hohem Niveau? Machen wir uns zu Unrecht Sorgen? Es stellt sich die Frage, welchen Stellenwert die Musik künftig haben soll.
Quo vadis Musikland?
Wenn in Bayern der Musikunterricht an den Grundschulen reduziert wird, dann hat das unmittelbare Auswirkungen auf die Zahl der Studienbewerber*innen. Das ist nachvollziehbar: wenn der Bedarf an Fachkräften sinkt, dann sinkt die Bereitschaft, das Risiko einzugehen, einen Studiengang zu wählen, der schlechte Aussichten auf Anstellung verspricht. Das heißt, dass künftig weniger ausgebildete Musikpädagog*innen an die Grundschulen kommen und die anderen Lehrer*innen, die Musik unterrichten sollen, müssen das fachfremd tun. Viele werden dazu nicht bereit sein und lassen die Kinder lieber malen oder werkeln.
Wie wird der Musikunterricht in der künftigen Ganztagsbetreuung aussehen? Wird es Zeitfenster geben, damit die Kinder Gelegenheit haben, eine kommunale Musikschule oder ein Privates Musikinstitut zu besuchen?
Werden auch künftig genügend Mittel für „Jugend musiziert“ zur Verfügung stehen? Die Bewerbersituation ist äußerst erfreulich. Aber wer wird bereit sein, die überregionalen Wettbewerbe durchzuführen?
Wie wird nach dem Herrenberg-Urteil die künftige Unterrichtstätigkeit der selbstständigen Musikpädagogen an Musikschulen und Musikinstituten geregelt werden? Wird der Gesetzgeber die Grundlagen schaffen, um weiterhin möglichst große Flexibilität zu erhalten?
Viele Herausforderungen werden wir mit in das neue Jahr nehmen. Der bayerische Tonkünstlerverband wird sich weiterhin bemühen, die Rahmenbedingungen für seine Mitglieder zu verbessern und die blühende Musiklandschaft zu erhalten.
Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2025.
Ihr
Dr. Alexander Krause
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