Alle Kinder in Baden-Württemberg, die ab Schuljahr 2026/27 in eine Grundschule oder die Grundstufe eines SBBZ eintreten, werden über einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung verfügen, der sich auf acht Zeitstunden an allen Werktagen in 48 von 52 Wochen eines Jahres erstreckt. Im Endausbau werden 454.000 Kinder im Land über diesen umfassenden Anspruch verfügen. Deren Erziehungsberechtigte können entscheiden, in welchem Umfang ihre Kinder den Anspruch wahrnehmen.

Auf der didacta Bildungsmesse: v.l.n.r. Anja Schlenker-Rapke, Ralf Püpcke, Monika Kübler. Foto: Ralf Püpcke
Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab Schuljahr 2026/27 in BW
Um diesen Anforderungen zukünftig gerecht werden zu können, trafen sich rund 1.500 Teilnehmende zum Ganztagsbetreuungskongress im Rahmen der didacta im Internationalen Congresscenter Stuttgart (ICS) der Messe Stuttgart. Nach der Eröffnung des Kongresses durch Präsident OB Dr. Frank Mentrup (Städtetag Baden-Württemberg) und den Präsidenten Dr. Theodor Niehaus vom didacta Verband erläuterte Kultusministerin Theresa Schopper die aktuellen Positionen und Herausforderungen. Anschließend wurde die gemeinsame Erklärung der 25 Partnerorganisationen vorgestellt, die sich zudem alle einmal per Video präsentierten und als Diskutanten auf dem Podium ihre Ideen und Forderungen für einen gelingenden Ganztag vertreten konnten. Diese wurden von politischen Vertretern in der Schlussrunde aufgegriffen und konstruktiv diskutiert. Der bekannte 3sat/SWR-Moderator Markus Brock leitete souverän durch das umfangreiche Programm. Und es war viel Musik drin: das Medley des Musicals „Geisterbahnhof“ der Tanzgruppe der DAT Kunstschule Böblingen und das Percussion-Ensemble der Musikschule Filderstadt begeisterten das Publikum in besonderer Weise. Der Tonkünstlerverband Baden-Württemberg e. V. war als eine Partnerorganisation mit vertreten. Zum einen mit einem Messestand, zum anderen mit der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Anja Schlenker-Rapke und Geschäftsführer Ralf Püpcke als Diskutant auf dem Podium. Dort betonte er zunächst den Wert der kulturellen und musikalischen Bildung. „Konzentriert Musik hören oder gemeinsam musizieren fördert die Persönlichkeitsbildung, die soziale Gemeinschaft, die demokratische Teilhabe, das konstruktive Denken oder die Fokussierung auf das Wesentliche, in einer Welt der Reiz- und Informationsüberflutung. Diese und mehr Fähigkeiten brauchen wir dringend, um die gesellschaftlichen Herausforderungen in der Gegenwart und Zukunft zu bewältigen.“ ist Ralf Püpcke überzeugt.
Qualifizierter Musik-, Gesangs- und Instrumentalunterricht in Kooperation mit Schulen kann einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen leisten. Dafür gilt es, die passenden Rahmenbedingungen bereitzustellen, die etwa eine angemessene Honorierung ermöglichen. Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bietet die Chance, unsere hochqualifizierten Musiklehrkräfte als außerschulische Bildungspartner mit der musikalischen Betreuung der Grundschulkinder zu beauftragen. Wir sind bereit und zuversichtlich, dass uns das gemeinsam gelingen kann.
Mehr Infos und die gemeinsame Erklärung von 25 Partnerorganisationen unter www.dtkv-bw.de
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