Von der JMD initiiert und von Projektleiter Sönke Lentz konzeptionell betreut, ist diese Datenbank ein für alle Jugendorchester und Ensembles offenes, nicht kommerzielles Partizipationsprojekt: ein bislang einmaliges Förderinstrument für die in städtischen Konzertspielplänen leider immer noch unterrepräsentierte Jugendorchesterlandschaft Deutschlands. Die Datenbank zu Jugendorchester-Konzertvermittlung richtet sich an zwei Nutzergruppen: An alle Jugendorchester und Jugendensembles, die mehr Konzerte spielen, und an Konzertveranstalter aus allen Sparten, die immer öfter die Erfahrung machen, dass Konzerte von Jugendensembles höchst attraktiv und erfolgreich sind, mit ausgezeichneten Preis-Leistungsverhältnissen.
Maiken und Thilo haben seit neuestem einen Internetanschluss. Den brauchten sie schon wegen der Schule, zwecks der Hausaufgabenbetreuung. Jetzt sitzen sie oft länger am Computer, denn sie haben unter dem Stichwort „Jugendorchester“ die Homepage der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD) gefunden. Sie spielen beide im Jugendorchester Oldenfelde Hamburg und wollten wissen, was im Internet zu ihrem Hobby zu finden ist. Was sie auf der Seite entdeckten, fesselt sie nicht nur für die nächsten Stunden: „JOIN – Jugendorchester im Netz“, das Internet-Projekt der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD). Von der JMD initiiert und von Projektleiter Sönke Lentz konzeptionell betreut, ist diese Datenbank ein für alle Jugendorchester und Ensembles offenes, nicht kommerzielles Partizipationsprojekt: ein bislang einmaliges Förderinstrument für die in städtischen Konzertspielplänen leider immer noch unterrepräsentierte Jugendorchesterlandschaft Deutschlands. Die Datenbank zu Jugendorchester-Konzertvermittlung richtet sich an zwei Nutzergruppen: An alle Jugendorchester und Jugendensembles, die mehr Konzerte spielen, und an Konzertveranstalter aus allen Sparten, die immer öfter die Erfahrung machen, dass Konzerte von Jugendensembles höchst attraktiv und erfolgreich sind, mit ausgezeichneten Preis-Leistungsverhältnissen. Unter der Adresse www.Konzertvermittlung.de oder über die Seite www.JeunessesMusicales.de ist seit Ende vergangenen Jahres eine umfangreiche Liste von Jugendorchestern zu finden, die hier alle erforderlichen Daten eingegeben haben. Hierzu gehören nicht nur Name, Adresse und Ansprechpartner, Konzertprogramm, Gagenvorstellungen sowie Zeitraum und die Bundesländer für mögliche Auftritte, sondern auch ein Motto fürs Programm. Außerdem eine Rubrik „Referenzen“ sowie eine Kurzcharakteristik in Stichworten, die den interessierten Veranstalter davon überzeugt, dass ihr Orchester das einzig richtige für sein Konzert ist. Gewiss keine leichte Aufgabe, mit Witz und Kreativität gelöst jedoch ein großer Schritt im Werben um die Sympathie des Veranstaltungs-Partners.„Ich habe Bedienerfreundlichkeit und Übersichtlichkeit als die ersten Prioritäten für Funktion und Layout der Datenbank gesetzt. Schließlich sollen vor allem Jugendliche mit diesem Service arbeiten“, sagt der Programmierer und Webmaster des Projekts, Jan Angermüller vom Studiengang Medien-Informatik der FH Wedel. Und so finden sich auch Maike und Thilo, die bei der Orchesterorganisation in Oldenfelde immer mal ein bisschen helfen, problemlos zurecht. Sie halten die Konzertvermittlung für eine prima Idee, denn sie und auch ihre Freunde finden es schade, ein halbes Jahr an einem Programm zu proben und zum Schluss nur ein Konzert in der Kirche Oldenfelde zu geben: „Die ganze Arbeit und Mühe für ein Konzert, und das ist dann auch noch viel zu schnell vorbei!“ Und schon bei der Eingabe der für das Konzert möglichen Bundesländer fällt den beiden auf, dass ja Veranstalter aus ganz Deutschland und sogar der ganzen Welt ihre Konzertdaten lesen können, und dass man auf diese Weise ja klasse Konzertreisen planen kann.
Wie Sönke Lentz vom Studiengang Kulturpädagogik der Universität Hildesheim in einer Umfrage unter den Mitgliedsorchestern der JMD schon im Sommer 1998 feststellen konnte, haben viele Jugendorchester das große Bedürfnis, mehr Konzerte zu spielen, besitzen aber nicht die Kraft, diese Auftritte zu organisieren. Die JMD als der Fachverband der Jugendorchester hat es sich mit dem Projekt JOIN zur Aufgabe gemacht, den Orchesterleitern die Arbeit der Veranstaltersuche zu erleichtern, und verfolgt damit mehrere Ziele.
Die Datenbank JOIN ermöglicht die direkte Kontaktaufnahme zwischen Konzertveranstalter und Orchester und verbessert so die Konzertmöglichkeiten der Ensembles. Die Auswirkungen solcher zusätzlichen Konzerte zeigen sich auf zwei Ebenen. Die erste direkte Ebene ist die unmittelbare Förderung des Orchesters und seiner Mitglieder durch den Vorteil, das erarbeitete Konzertprogramm öfter als einmal zu präsentieren: Der ungeheure Motivationsschub für die jugendlichen Mitglieder, in einer fremden Stadt für einen professionellen Veranstalter spielen zu dürfen, und nicht zuletzt die finanzielle Förderung durch eventuelle Gagen. Auch das zu erwartende Engagement der jungen Orchestermitglieder, die sich oft im Gegensatz zu der älteren Generation der Orchesterleiter als Internet- und Computerspezialisten erweisen und mit der Betreuung des eigenen Orchesters im Internet eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen können, erscheint durchaus zukunftsweisend. Auf der zweiten und indirekten Ebene wird durch die vermehrten Konzerte das Thema „Jugendorchester“ weiter in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt und damit die Bedeutung von Jugendorchestern nicht nur als künstlerisch-musikalische, sondern auch als jugend- und sozialpolitische Einrichtung unterstrichen und gestärkt. Gerade aufgrund dieses übergeordneten und nachhaltigen Aspektes hat sich das Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend (BMFSFJ) mit einer großzügigen Förderung von 30.000 Mark an diesem Projekt beteiligt.